Louisa Albrecht (Q1) gewinnt Rhetorikwettbewerb

Louisa Albrecht (Q1) gewinnt Rhetorikwettbewerb

Als kurz vor den Osterferien der Rotary Club Euskirchen-Burgfey die Oberstufenschülerinnen und -schüler des Gymnasiums Marienschule, des Emil-Fischer-Gymnasium, des Frankengymnasiums und des Hermann-Josef-Kollegs zum 2. Euskirchener Rhetorik-Wettbewerb einlud, zögerte Louisa Albrecht nicht lange und meldete sich zu ihrem dritten Rethorikwettbewerb an. „Bei den vorherigen habe ich Erfahrungen gesammelt, die mich persönlich bereichern konnten, und nette Leute kennengelernt. Außerdem ist die Vorbereitung immer spannend, weil man sich wesentlich intensiver mit einem bestimmten Thema auseinandersetzt, als man es sonst tun würde“, so erklärt Louisa ihre Motivation zu der Teilnahme an dem Wettbewerb. Zudem ist sie nach eigener Aussage jemand, der „ziemlich viel und gerne“ redet. Sie ist überzeugt davon, dass die Fähigkeit, gut zu reden, eine Schlüsselqualifikation ist.
Für den Euskirchener Rhetorik-Wettbewerb wurde eine freie Rede zu einem Thema eigener Wahl anlässlich eines fiktiven Anlasses verlangt. Louisa Albrecht entschied sich nach einiger Zeit für ein Referat zu Individualität und Konformismus mit dem Titel „Soll man sein Fähnchen immer nach dem Wind drehen?“ für ihren Philosophiekurs, ein Thema, das sie persönlich besonders betreffe: „Ich probiere unglaublich gerne verschiedene Stile aus und habe die Erfahrung gemacht, dass man gleich dumme Kommentare zu hören bekommt, nur weil man sich mal anders kleidet als sonst und vor allem anders als die Mitschüler aussieht. Da frage ich mich doch, warum so ein Wind darum gemacht wird. Man denkt oft zu engstirnig und versucht alles und jeden in Schubladen zu stecken, was meiner Meinung nach der falsche Ansatz ist. Darauf wollte ich mit meiner Rede hinweisen.“
Nach der Wahl des Themas begann Louisas Vorbereitungszeit. „Zunächst einmal habe ich einen Anfang der Rede geschrieben, dann bin ich aufgrund einer kreativen Blockade nicht weitergekommen. Das Prozedere hat sich mehrfach wiederholt, bis ich dann endlich selbst mit dem ersten Entwurf zufrieden war. Anschließend habe ich Frau Adam meine Ideen präsentiert und mit Hilfe ihres Feedbacks an der Rede weitergearbeitet. Es ist leicht, sich für ein Thema zu begeistern, und es macht auch viel Spaß, sich damit zu beschäftigen, aber ohne die eine oder andere kreative Anregung von außen wäre das sehr schwierig geworden.“ Vor allem in der letzten Woche vor dem Wettbewerb arbeitete sie bis zum letzten Abend intensiv an ihrer Rede, feilte an den Formulierungen, fragte die sie betreuende Deutschlehrerin Frau Adam um Rat, für deren „Unterstützung durch konstruktive Kritik und Anregungen“ sie sehr dankbar ist, und trainierte den Vortrag. Nicht zuletzt beschäftigte sie sich mit der Frage nach einer zum Wettbewerb und zu ihrer Rede passenden Kleidung. Louisas Rede-1
Am 9. Mai 2015 war es so weit: Um 9 Uhr begann der Wettbewerb, der am Emil-Fischer-Gymnasium ausgetragen wurde. Nach einer Einführung zum Rotary Club, die über dessen Aktivitäten informierte, aber auch die Nervosität der ausschließlich weiblichen Teilnehmerinnen abbaute, hielten die Schülerinnen ihre maximal zehnminütigen Reden. Louisa selbst war vor ihrer Rede nicht siegesgewiss: „Ich habe selber nicht allzu viel erwartet, der Spaß und die Möglichkeit zu reden sollten im Vordergrund stehen. Ich habe mich vor allem darauf gefreut, wieder reden zu dürfen. Überraschenderweise war ich unglaublich entspannt, bis es losging. Als dann allerdings mein Name aufgerufen wurde, war ich schon ein wenig nervös. Ich habe einfach gehofft, nichts durcheinander zu werfen.“ Louisa war bereits als zweite Rednerin an der Reihe. Das betrachtet sie einerseits als Vorteil, weil man vorher nicht mehrere hervorragende Vorträge hört, die die eigene Leistung in Frage stellen. Andererseits hatte sie nach ihrer Rede viel Zeit, um sich zu fragen, „was man hätte besser machen können oder wie die Jury entscheiden wird“. Im Nachhinein war sie mit ihrer Rede zufrieden, obwohl sie spontan von ihrer vorbereiteten Rede abgewichen ist. Vor allem habe ihr der Auftritt Spaß gemacht.
Die Zuhörer waren sich einig: Alle Rednerinnen haben beachtliche Leistungen erbracht und die Anwesenden mit äußerst kurzweiligen Vorträgen unterhalten und zum Nachdenken angeregt. So überraschte niemanden die Aussage der Juroren, dass ihnen die Auswahl der drei Erstplatzierten sehr schwergefallen sei. Bewertet wurden bei allen Teilnehmerinnen die sachliche Korrektheit, der logische Aufbau, die Zuhörerorientierung, die Überzeugungskraft, die Originalität des Vortragsstils, das Sprachniveau und die Aussprache.
Nach einem gemeinsamen Mittagsimbiss wurde mit Spannung die Bekanntgabe der drei Preisträgerinnen erwartet. Auch Louisa hat diese Situation als nervenaufreibend empfunden: „Das war der Zeitpunkt, an dem ich wirklich nervös geworden bin. Schließlich war ich durchaus mit der Bestrebung zum Wettbewerb gegangen, wenigstens einen der ersten drei Plätze und damit einen Gewinn zu erreichen. Insgesamt war das eine ziemlich angespannte Atmosphäre. Erst hofft man auf den dritten Platz, um vor allem endlich zu erfahren, wie man denn jetzt abgeschnitten hat, dasselbe wiederholt sich dann beim zweiten Platz. Auf beide Platzierungen habe ich mir, das gebe ich ganz offen zu, zumindest eine Chance ausgerechnet. Der erste Platz ist aber eine Sache für sich. Niemand denkt sich: Ich war so gut, ich bin bestimmt erste geworden! Man hofft es natürlich trotzdem und man weiß, dass man jetzt entweder gleich den Hauptgewinn mitnimmt oder nichts.“ Natürlich gilt immer das Motto „Dabeisein ist alles“, aber Louisas Enttäuschung wäre dennoch groß gewesen. Schließlich fiel bei der Nennung des 1. Platzes ihr Name. „Dann den eigenen Namen zu hören – das überfordert einen innerlich erst einmal total! Man braucht zunächst eine Sekunde oder auch mehre, um das wirklich zu begreifen und sich zu sammeln, um ruhig zu bleiben. Selbst als ich meinen Namen schwarz auf weiß auf der Urkunde, dem Umschlag des Schecks und dem Scheck selber gesehen habe, hatte ich es noch nicht so ganz realisiert. Es ist ein unglaubliches Gefühl, das die eigenen Erwartungen auf jeden Fall um Längen übertrifft!“ Louisas Überraschung und Begeisterung war ihr anzusehen: Freudestrahlend nahm sie ihren Preis entgegen: einen Geldpreis in Höhe von 400 € und – wie alle anderen Teilnehmerinnen – ein Buchgeschenk der Euskirchener Buchhandlung Rotgeri. Außerdem nimmt sie zusammen mit der Zweitplatzierten Mitte Juni an der nächsten Wettbewerbsebene teil.
Die Marienschule hat direkt doppelten Grund zur Freude: Erstens ist sie zu Recht stolz auf ihre Schülerin, zweitens wurde die Schule der Siegerin mit einem Geldpreis in Höhe von 500 € zur Finanzierung von Sachmitteln beschenkt.

Louisa, Frau Adam und Preis Gruppenbild mit Jury

(Frau Adam)

Hier Louisas Rede in voller Länge:

Individualität vs. Konformismus

Heute wollen wir uns im Philosophie-Kurs gemeinsam mit der Frage beschäftigen, ob man sich selbst immer wie ein Fähnchen im Wind drehen sollte. Aber wie ist diese philosophische Frage überhaupt zu verstehen?
Der Wind steht stellvertretend für die breite Masse, die Mehrheit, den Mainstream, die Mode. Das Fähnchen hingegen ist das Individuum, man selbst, die eigene Einstellung zu den Dingen und Menschen um einen herum sowie das Verhalten, das man an den Tag legt.
Anders formuliert lautet die Frage also: Soll man sich nach der breiten Masse richten?
Einer der am offensichtlichsten von zunehmender Angepasstheit betroffenen Lebensbereiche ist Kleidung. Sie dient auf der einen Seite der Selbstdarstellung und Abgrenzung gegenüber anderen – wer will schon aussehen wie jeder andere?!- auf der anderen Seite dient sie aber auch der Demonstration einer Gruppenzugehörigkeit. Damit offenbart sich ein tagtäglicher Konflikt, dem wir alle ausgesetzt sind: Ist es uns wichtiger, akzeptiert zu werden und konform zu gehen, oder stehen wir lieber zu uns selber und nehmen negative, zum Teil stark simplifizierende Kommentare in Kauf, die uns möglicherweise verletzen?
Um ein Beispiel aus meinem eigenen Leben zu geben: Meistens laufe ich durchschnittlich farbenfroh herum, trage ein wenig Make-up und wenig Kajal, doch letzte Woche Freitag entschloss ich mich, aus einer Laune heraus, komplett in schwarz und mit relativ dick mit Kajal umrandeten Augen zur Schule zu gehen. Sofort hörte ich Kommentare wie „Hey Gothicbraut“ oder „Oh mein Gott, sie hat sich den Satanisten angeschlossen“, obwohl diejenigen wissen, wie ich mich sonst kleide.
Ein weiteres Beispiel wäre dieser Vortrag. Normalerweise wird erwartet, dass man sich zu Vorträgen etwas seriös Wirkendes anzieht, vielleicht als Vorbereitung auf das spätere Leben, aber warum sollte ich das jetzt tun? Objektiv betrachtet hat mein Aussehen doch mit dem Vortrag nichts zu tun! Oder?
Oftmals wird man über sein Äußeres be- und verurteilt. Ganz gleich, wie der Charakter eines Menschen aussehen mag – und das ist meiner Meinung nach der falsche Weg zu denken.
Gleichzeitig wird jedem heutzutage gesagt, er sei individuell, er sei so gut, wie er ist, er solle sich selbst verwirklichen. Wie passt das zu dem Druck der Gesellschaft, sich anzupassen? Außerdem gibt es noch sieben Milliarden andere Menschen auf diesem Planeten, so dass es schwer fällt, wirklich einzigartig zu sein – wenngleich sich unsere Einzigartigkeit und somit unsere Individualität aus dem ergibt, wie wir geboren werden, dem, was uns umgibt, und dem, was wir daraus machen.
Manche sagen, dass zu viel gewollte Individualität die Chance auf ein friedliches Miteinander minimiert, da Konflikte entstehen zwischen Meinungen, Werten und Zukunftsvorstellungen; doch ich persönlich glaube dasselbe, wie schon Seneca: Es liegt im Interesse des Allgemeinwohls, dass es immer Menschen geben muss, die gegen den Strom schwimmen. Nur weiß das Allgemeinwohl das meist nicht. Dieses Zitat verdeutlicht meiner Meinung nach auch die Notwendigkeit von Individualität, denn stellen wir uns einmal eine Gesellschaft vor, in der alle gleich wären, das gleiche dächten, das gleiche anzögen, das gleiche mögen würden… Es gäbe keinen Krieg mehr und keinen Streit, was ja absolut wünschenswert ist, aber es könnte auch keine Entwicklung mehr geben. Wo stünde die Physik, wenn Einstein nicht ganz anders gedacht hätte als seine Zeitgenossen und die Relativitätstheorie nicht erfunden hätte? Wo stünden wir jungen Frauen ohne Carl Djerassi und Gregory Pincus, die Erfinder der Antibabypille? Dadurch wurde und wird es immer noch Millionen von Frauen ermöglicht, ihr Leben selbst zu bestimmen, und wäre das Leben in unserer Gesellschaft nicht monoton, wenn es keine Individualität gäbe? Wenn wir ehrlich sind, gefällt es uns nicht auch, anders zu sein?
Durch das erwähnte Anderssein stellt sich allerdings die Frage, wie individuell wir tatsächlich sind und wo uns das hinführen wird.
Um den deutschen Philosophen und Soziologen Georg Simmel zu zitieren: Durch seine Qualitäten ist jedes Individuum auf eine bestimmte soziale Position angewiesen. Die gesellschaftlichen Rollenmuster sind jedoch unabhängig von der Individualität der Menschen schon vorhanden. Sie müssen von den Individuen nur ausgefüllt werden. Somit sind diese stets dazu aufgerufen, „ihren Platz“ zu finden und einzunehmen. Wenn ich mir das Zitat ein wenig durch den Kopf gehen lasse, fallen mir drei Worte auf: Rollenmuster, Individuum und der Ausdruck „ihren Platz ausfüllen“. Selbst wenn wir also individuell wären, hieße das laut Simmel trotzdem, dass wir in eine Art gesellschaftliches Raster fielen und dass es unsere Aufgabe sei, diesen Platz zu finden.
Tatsächlich durchleben wir alle mehr oder weniger häufige und unterschiedlich intensive Selbstfindungsphasen, in denen wir uns vielleicht, wenn ich das Raster an dieser Stelle als Vieleck versinnbildlichen darf, in eine andere Ecke begeben, um diese zu erkunden. Letzten Endes verlassen wir das Vieleck trotzdem nicht und meiner Meinung nach zeigt das auch, wie sich die Individualität nach heutiger Umsetzung äußert: Man verlässt den Hauptstrom der breiten Masse und rutscht in einen Nebenarm des Flusses; trotzdem verlässt man das Gewässer nicht wirklich und letztlich folgt man damit nur einem anderen Strom.
Aber ganz gleich, ob man sich nun der breiten Masse bewusst anschließt oder nicht – wie soll man es schaffen den eigenen Platz in der Gesellschaft zu finden? Merken wir nicht erst, wenn wir ihn gefunden haben, wo wir in der Gesellschaft eigentlich stehen?
Viele Menschen gehen bei dieser Suche nach dem Erfolgspotential, weil sie später viel Geld verdienen wollen. Ich erlebe es sehr oft, dass man Geld und Glück miteinander verwechselt und deswegen spielt für viele das Geld eine wichtigere Rolle als das tatsächliche Glück, denn um das zu finden, müsste man sich zunächst einmal selber sehr gut kennen. Vielleicht ist das mit der „Entscheidung“ zwischen Individualität und Angepasstheit doch gar nicht so schwer. Wenn man weiß, was man für sich selber möchte, wieso und wie man das erreichen kann, so erübrigt sich in meinen Augen die Wahl zwischen Konformität und Individualität, weil man das tun sollte, was einen glücklich macht. Glück und Individualität erscheinen mir oftmals eng miteinander verbunden. Bin ich glücklich, frage ich mich nicht, wer ich bin, da ich es nicht würde ändern wollen.
Gerade als Teenager versuchen wir unseren Platz in der Welt zu finden und da probiert man viel aus und es fällt einem leichter, sich für etwas zu begeistern. Vielleicht findet man eine bekannte Persönlichkeit besonders ansprechend, sei es vom Aussehen oder Charakter her und beschäftigt sich mehr mit ihr, damit, was diese Person so macht und denkt, wie sie sich verhält, nach außen hin gibt. Aber ab dem Punkt, an dem man sich, um auf das Beispiel Kleidung zurückzukommen, mit dem eigenen Verhalten oder der Selbstdarstellung nach anderen richtet oder diese sogar bewusst versucht zu kopieren, gibt man in meinen Augen ein Stück der eigenen Individualität zugunsten der Konformität auf. Angepasstheit beginnt bereits ab zwei Leuten und zwar ab dem Moment, in dem man bewusst den gleichen Pullover wie jemand anderes trägt, und auch wie jemand anderes zu denken beginnt – das ist theoretisch unproblematisch, solange eine andere Meinung toleriert wird.
Vielleicht ist die persönliche Umsetzung der Debatte um Konformität oder Individualität aber nicht das wirklich Wichtige in Bezug auf andere, sondern die Art und Weise, wie man mit der eigenen Entscheidung umgeht.
Mein Motto lautet da: Leben und leben lassen – egal ob jemand meint, sich jetzt wie ein Star, den er bewundert, kleiden zu müssen, Fleisch isst oder vegan lebt. Ich finde es gut, dass es so viele unterschiedliche Meinungen gibt, und das ist es ja, was ich an diesem Philosophie-Kurs so liebe, wie unterschiedlich unsere Meinungen manchmal sind; ich fände es sogar erschreckend, wenn es anders wäre. Gleichzeitig können wir unsere Diskussionen nur führen, wenn wir bestimmte Regeln unserer Gruppe akzeptieren, uns zuhören und ausreden lassen. Wir passen unser Gesprächsverhalten an unsere Gruppe an. Jede Gruppe funktioniert nur, wenn sich alle Mitglieder – auf bestimmte Art und Weise – anpassen. Es muss aber auch die Möglichkeit bestehen, individuelle Züge auszuleben. Es darf niemand einem Zwang unterworfen werden. Das tut man allzu oft, manchmal sogar unbewusst. Aber ich für meinen Teil bin es leid, mich immer anzupassen, in Schubladen gesteckt zu werden und zu versuchen, mich so zu kleiden, zu verhalten und zu äußern, dass es anderen gefällt – denn manchmal möchte ich mir dann selbst kaum noch ins Gesicht schauen!
Wenn ich uns, wie in der Anfangsfrage formuliert, als Fähnchen betrachte, so fällt mir eines sofort auf: Eine Fahne kann sich im Wind drehen, aber letzten Endes bleibt sie doch in ihrer Halterung und bewegt sich nur scheinbar weg. Die Ausrichtung der Fahne mag sich verändern, doch wirklich gravierend vermag sie ihre Position nicht zu ändern, und so sind meiner Meinung nach auch die Menschen. Im innersten Kern bleibt man immer derselbe Mensch, ganz gleich, wie man sich nach außen hin zu geben versucht. In dem ich diese Überzeugung vertrete, bewahre ich mir den Glauben an die innere Treue sich selbst gegenüber in einer Welt, deren Windrichtung fast täglich zu wechseln scheint.
Es ist nicht schlimm, wenn man sich mal vom Wind mitreißen lässt, solange man nicht versucht, mit Gewalt die eigene Verankerung zu lösen und sich auf brechen und biegen in jemanden zu verwandeln, der man gar nicht ist – eine aufgebrochene Öse kann man oftmals nicht mehr zurückbiegen und sie wird auch nie wieder so stabil sein wie vorher.
Wenn ich ganz ehrlich bin, tut es manchmal auch sehr gut, sich von neuen Winden in andere Richtungen drehen zu lassen, aber es gibt mir eine innere Sicherheit zu wissen, dass ich eigentlich bin und bleibe, so wie ich bin, denn das ist jemand, den ich kenne, und wenn man sich selber nicht kennen würde, wie könnte man dann jemand anderen kennen?
Ich für meinen Teil sage ja zu den notwendigen Anpassungen, aber nein zum erzwungenen Konformismus und ja zu der Entscheidung, ja zu sich selber zu sagen, denn ich bin ich – und wer bist du?

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