Auf den Spuren der Weltreligionen – eine abenteuerliche und lehrreiche Exkursion des Kurses Praktische Philosophie, Klasse 6

Am Mittwoch, den 04. Juni 2025 fanden die im schulinternen Lehrplan verankerten Exkursionen der Religions- und Philosophiekurse der Jahrgangsstufe 6 auf den Spuren der Weltreligionen statt. Mit unserem Kurs Praktische Philosophie wollten wir den Lern- und Gedenkort Jawne, ein ehemaliges Zentrum jüdischen Lebens und Lernens in Köln, sowie die Kölner Zentralmoschee besuchen.
Um 8:10 Uhr trafen wir uns mit Frau Kleinebreil und Frau Hoffmann am Bahnhof in Euskirchen, aber wegen einer Bombenentschärfung in Köln-Deutz fiel unser Zug aus und wir mussten warten. Die nächste Bahn fuhr um 9:03 Uhr los, hielt aber nur am Bahnhof in Köln-Süd. Da wir eigentlich in Köln-West aussteigen mussten, sind wir die 1,7 Kilometer bis zur Jawne gelaufen. Das Wetter war aber gut und die Straßen ziemlich leer, so kamen wir pünktlich um 10 Uhr an.
Im Lern- und Gedenkort Jawne zeigte uns der Referent Herr Stellmacher anhand eines Modells, wie das jüdische Gymnasium, das bis 1942 hier stand, aussah, und wir erfuhren, dass der letzte Schulleiter, Dr. Erich Klibansky, im Jahr 1939 Kindertransporte nach England organisierte und so etwa130 Schülerinnen und Schüler vor Deportation und Ermordung in der NS-Zeit rettete. Fast alle diese Jugendlichen haben ihre Verwandten in den Konzentrations- und Vernichtungslagern der Nazis verloren, und auch Dr. Klibansky wurde im Osten ermordet.
Dann haben wir viel über die Juden und ihre Religion gelernt, indem wir ein Video angeschaut haben, in welchem ein jüdisches Mädchen uns den Alltag der Juden gezeigt hat. Anschließend machten wir in fünf Gruppen eine Rallye über jüdische Feste. Unsere Ergebnisse haben wir dann den anderen Gruppen vorgestellt. Schließlich machten wir ein Erinnerungsfoto am Löwenbrunnen, wo die Namen der über 1100 jüdischen Kinder aus Köln eingraviert sind, die während des Nationalsozialismus deportiert und ermordet wurden.
Mittags liefen wir zur Zentralmoschee und machten dort ein kurzes, aber gemütliches Treppen-Picknick, denn das geplante größere Picknick im Grüngürtel mussten wir streichen, da auch der Zug, den wir für die Rückfahrt nehmen wollten, nicht in Köln-West hielt und wir uns im Anschluss an die Besichtigung der Moschee wieder zum Bahnhof Köln-Süd durchschlagen mussten.
Die Zentralmoschee ist modern, hat runde Formen und ist von außen und innen wunderschön. Sie wurde von dem Kölner Architekten Paul Böhm geplant, der viel Glas, Beton und Holz verwendete. In der Moschee mussten alle Mädchen ein Kopftuch tragen. Im Gebetsraum gibt es keine Bilder, aber Kalligrafien der Beinamen Allahs sowie derjenigen Propheten, die auch im Alten Testament und der jüdischen Thora ein wichtiger Bestandteil sind.
Wir fanden es richtig gut, im Unterricht und auf der Exkursion die drei großen abrahamitischen Religionen näher kennenzulernen, die unterschiedlichen Glaubensüberzeugungen von Menschen besser zu verstehen und dabei auch viele Gemeinsamkeiten zu entdecken.
Hier sind einige Äußerungen von Schülerinnen und Schülern zu diesem Ausflug:
„Ich finde, die Jawne und die Moschee sind empfehlenswert für jedermann. In der Jawne konnte ich wirklich viel über die Juden und die Vergangenheit lernen.“ (Karim)
„Ich fand, die Moschee war richtig gut, und ich habe sehr viel über eine Moschee gelernt.“ (Vincent)
„Ich fand den Ausflug cool. Es hat viel Spaß gemacht, vor allem die Zugfahrt und die Wanderungen zu den Orten.“ (Helen)
„Die Moschee sah anders aus als gedacht und der türkise Teppich war sehr passend. Die Jawne war sehr interessant, weil uns erklärt wurde, wie es den Schülern damals ging.“ (Fynn)
„Ich fand den Ausflug lustig und interessant. Die Jawne mit der Rallye hat mir geholfen, in das Leben eines Juden hineinzutauchen. Die Moschee war sehr schön und inspirierend.“ (Daniel)
Aleyna Wya, 6c, und Frau Kleinebreil