Ernährungslehre

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Aufgaben und Ziele des Faches Ernährungslehre

Das Fach Ernährungslehre wird im Differenzierungsbereich der Jahrgangsstufen 9 und 10 (G9), sowie in der Oberstufe in den Jahrgangsstufen 11 – 13 im Grundkurs unterrichtet. Die Aufnahme von Nahrungsinhaltsstoffen ist von existenzieller Bedeutung für den Aufbau, die Erhaltung, Fortpflanzung und Gesundheit eines Lebewesens. Die Beziehungen zwischen der Ernährung, dem stoffwechselphysiologischen Gesamtenergiebedarf und dem Gesundheitszustand des Menschen werden untersucht. Bezugswissenschaft für die Ernährungslehre ist die Ökotrophologie (Ernährungswissenschaft). Das Fach wird sowohl im Differenzierungsbereich der Sek. I als auch in der Oberstufe mit drei Wochenstunden unterrichtet.

Ernährungslehre im Differenzierungsbereich 9/10 (nach G9)

Grundlage der Ernährung sind die essentiellen und nicht essentiellen Inhaltsstoffe der Lebensmittel. Die Schülerinnen und Schüler sollen in der Jahrgangsstufe 8 grundlegende Kenntnisse über die Nährstoffe und deren Bedeutung für den Organismus erwerben. Durch Versuche zum Nährstoffnachweis und zu den Eigenschaften der Nährstoffe werden ernährungsphysiologische und technologische Kenntnisse und Fertigkeiten erworben. In praktischen Übungen mit Lebensmitteln werden diese Kenntnisse eingeübt und gefestigt.

Themen/ Inhalte:

I Naturwissenschaftliche und ernährungsphysiologische Grundlagen der Ernährung

Grundlebensmittel Brot – ein Kohlenhydratlieferant

  • Bau und Inhaltsstoffe des Getreidekorns
  • Stärkenachweis
  • Physikalische und chemische Prozesse bei der Teigherstellung
  • Ernährungsphysiologische Beurteilung verschiedener Getreidearten und Brotsorten

Glucose und Saccharose

  • Nachweisverfahren
  • Untersuchung der küchentechnischen Eigenschaften

Proteinhaltige Lebensmittel

  • Funktion, Aufbau und Nachweis der Proteine in Lebensmitteln
  • Vergleich und Beurteilung verschiedener Proteinlieferanten
  • Eigenschaften der Proteine; küchentechnische Verarbeitung

Fett ist nicht gleich Fett

  • Übersicht über Herstellung und Gewinnung verschiedener Fette / Öle
  • Eigenschaften von Fetten und ihre küchentechnische Verarbeitung
  • Bedeutung der Fette im Organismus

Mineralstoffe und Vitamine in ihrer Funktion als Körperbau- und Reglerstoffe

  • Calcium, Eisen; Retinol, Thiamin, Ascorbinsäure
  • Vitamin- und Mineralstoffgehalt von Lebensmitteln
  • Versuche zu Eigenschaften der Ascorbinsäure
  • Ableitung und Anwendung von Regeln zur Vor- und Zubereitung von Gemüse

Verwertung der Nährstoffe im menschlichen Organismus

  • Bau der Verdauungsorgane
  • Verdauung, Resorption, Transport

II Bedarfsgerechte Ernährung Qualitativer und quantitativer Nährstoffbedarf

  • Energiebedarf; Grund- und Leistungsumsatz
  • Nährstoffbedarf / Relationen; Bedeutung der „kritischen“ Nährstoffe
  • Qualitative Aspekte der Bedarfsdeckung

Möglichkeiten der Bedarfsdeckung

  • Energie- u. Nährstoffgehalt; Nachweisversuche
  • Wandel der Ernährungsgewohnheiten
  • Vergleich und Beurteilung von Kartoffelprodukten; Verwendungsmöglichkeiten

Kostzusammenstellung im Rahmen einer bedarfsgerechten Ernährung

  • Analyse und Beurteilung von Lebensmittelkombinationen; Tageskostplänen
  • Planung und Vorbereitung einer Gruppenverpflegung

Ernährungslehre in der gymnasialen Oberstufe

In der Oberstufe gehört Ernährungslehre zum Aufgabenfeld III – den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern. Es wird als Grundkurs von der Jahrgangsstufe EF bis zur Q2 angeboten und ist daher auch im Abitur schriftlich (3. Abiturfach) oder mündlich (4. Abiturfach) wählbar.

Schulinternes Curriculum Ernährungslehre

für die Sekundarstufe II

EF/I: Inhaltsstoffe der Nahrung, Lebensmittel als Energie- und Nährstofflieferanten, Proteine

Inhalte und Methoden

Energiebegriff in der Ernäh­rungslehre Energiebedarf und –zufuhr, Energiebilanz beim Menschen Nahrungsinduzierte Thermogenese Definition Nährstoffbedarf, Nährstoffdichte Referenzwerte für die NährstoffzufuhrBedarf an Energie in Abhän­gigkeit von Alter, Lebensbedin­gungen, Berufsschwere Methode Ernährungsanamnese: Ernährungsprotokoll führen und auswerten Umgang mit der Nährwerttabelle
Lebensmittel als Energie- und NährstofflieferantenErnährungsphysiologischer Wert der Lebensmittel
Bau- und Nährstoff: Protein

  • Chemische Struktur
  • Systemische Einteilung
  • Nachweisreaktionen
  • Chemische Eigenschaften
  • Ernährungsphysiologische Bedeutung
  • Verbrauch, Verzehr
  • Empfehlenswerte Zufuhr, Bedarf
  • Vorkommen in Lebensmitteln
  • N-Bilanz
  • Biologische Wertigkeit und Ergänzungswert
Ernährungsphysiologische Relevanz der energieliefernden Nährstoffe

EF/II: Kohlenhydrate und Fette, Qualität der Lebensmittel

Inhalte und Methoden

Energieliefernde Nährstoffe: Kohlenhydrate, Fette

  • Photosynthese (schematisch)
  • Chemische Struktur
  • Systemische Einteilung
  • Nachweisreaktionen
  • Chemische Eigenschaften
  • Ernährungsphysiologische Bedeutung
  • Verbrauch, Verzehr
  • Empfehlenswerte Zufuhr, Bedarf
  • Vorkommen in Lebensmitteln
Ernährungsphysiologische Relevanz der energieliefernden Nährstoffe Lernen im Kontext: Karies und Diabetes Typ II (hier: Heißhungerspirale)
Nährstoffabbau und Resorption

  • Verwertung von Nahrung im Magen-Darm-Trakt in Bezug auf die einzelnen Nährstoffe
  • Intestinale Resorption
  • Verminderte Resorption
Lernen im Kontext: Fructosemalabsorption

Q1/I: Verwertung der energieliefernden Nährstoffe im inter­mediären Stoffwechsel unter besonderer Berücksichtigung von Vitaminen und Mineralstoffen – Physiologie der Ernährung

Inhalte und Methoden

Im GK kürzer und weniger detailliert Aufbau der Niere Wasser

  • Chemische und physikalische Eigenschaften
  • Funktionen in menschlichen Organismus
  • Regulationsmechanismen
  • Wasserbilanz
Methode: Präparation einer Niere (fakultativ) Bedeutung des Wassers für den Menschen Mineralstoffe in ihren Funktionen im Organismus:

  • Calcium (→ Knochen)
  • Kalium, Natrium (→ Transportvorgänge an Membranen), Muskulatur

Empfehlungen zur Wasserauswahl

Intermediärer energieliefernder Stoffwechsel Auf-, Ab- und Umbau wichtiger Metabolite – Energiehaushalt

  • Glykolyse
  • Oxidative Decarboxylierung
  • Citratzyklus
  • Endoxidation
  • Gluconeogenese
  • Glykogenstoffwechsel
  • Lipolyse und Lipogenese
  • Harnstoffzyklus
Vitamine in ihren Funktionen im intermediären Stoffwechsel; Auswahl gemäß der aktuellen Vorgaben für das jeweilige Zentralabitur Zum Beispiel: Thiamin, Riboflavin, Niacin, Vitamin D, Vitamin A, Folsäure

  • Einteilung
  • Chemische Struktur
  • Ernährungsphysiologische Bedeutung
  • Verbrauch/Verzehr
  • Empfehlenswerte Höhe der Zufuhr, Bedarf
  • Vorkommen in Lebensmitteln

Mineralstoffe in ihren Funktionen im intermediären Stoffwechsel; Auswahl gemäß der aktuellen Vorgaben für das jeweilige Zentralabitur

Zum Beispiel: Magnesium, Calcium, Jod, Eisen, Natrium

Q1/II: Gesundheit und Leistungsfähigkeit in Abhängigkeit von der Energie- und Nährstoffaufnahme – Bedarfsgerechte Ernährung

Inhalte und Methoden

Anforderungen an die Ernäh­rung von Bevölkerungsgruppen und Prinzipien für die Zusammen­stellung einer Kost

  • Physiologische Bedingun­gen
  • Empfehlenswerte Höhe der Zufuhr an Energie und Nährstoffen
  • Auswahl geeigneter Lebensmittel
  • Functional Food
  • Bedeutung und Bewertung von Nahrungsergänzungsmitteln
Lernen im Kontext: Leistungssportler

  • Vitamin C und der Eisenstoffwechsel unter besonderen Lebensbedingungen
  • Magnesium

Methode: Ernährungsanamnese

Einflussfaktoren auf die Quali­tät der Lebensmittel bei

  • Erzeugung
  • Verfahren der Lebensmit­telbe- und –verarbeitung
  • Verfahren zur Haltbarma­chung

Nur im LK: Lebensmittelhygiene und Lebensmittelmikrobiologie (Hygienevorschriften, Lebensmittelgesetz)

  • Erzeugung von Lebensmitteln sowie Lebensmittelbe- und -verarbeitung landwirtschaftli­cher Rohprodukte zu genuss­fähigen Nahrungsmitteln
  • Konservierungsmethoden

Q2/I: Interdependenz von Ernährung und Krankheit – Pathophysiologie der Ernährung

Inhalte und Methoden

Ernährungsbedingte und -mitbedingte Erkrankungen; Auswahl gemäß der aktuellen Vorgaben für das jeweilige Zentralabitur

  1. B. Diabetes mellitus, metabolisches Syndrom, Adipositas, Arteriosklerose, Hyperlipoproteinämien, Homocysteinstoffwechsel
  • Ätiologie, Symptome, Therapie
  • Methoden zur Messung der Körperzusammensetzung (BMI)
  • Auswirkungen von energetischen Imbalanzen und Verschiebungen der Nährstoffrelationen
  • Ernährungsanamnese
  • Ernährungsformen als thera­peutische Maßnahmen
  • Beurteilung diätetischer Le­bensmittel im Hinblick auf ihren Einsatz in der Therapie
  • Reduktionskostkonzepte
  • Phytosterine, Polyphenole, Pro- und Präbiotika

Methode: Zusammenstellung und Zube­reitung diätetischer Kostformen auf ihre Anwendbarkeit

Q2/II:

1. Interdependenz von Ernährung und Krankheit – Pathophysiologie der Ernährung

2. Vollwertige Ernährung – eine volkswirtschaftliche und sozialpolitische Aufgabe

Inhalte und Methoden

  • Stadien der Fehlernährung, des Nährstoffmangels
  • Energiehaushaltsregulation
  • Brennstoffbilanz bei Nahrungskarenz und im Hungerzustand
Faktoren bedarfsgerechter Kost:

  • Energie- und Nährstoffbedarf einzelner Altersgruppen
Ernährung von Kindern (OptimiX),                      Jugendlichen, Senioren
Ernährungssituation der Bevöl­kerung in verschiedenen Regionen der Welt

  • Auswirkung einer Fehlernährung            (Mangelernährung) in ernährungsphysiologischer und gesundheitlicher Sicht
  • Protein- und Energiemangel
  • Vitamin A-Mangel
Ernährungssituation in der dritten WeltBeurteilung von Möglichkeiten zur Veränderung der Ernährungssituation unter Berücksichtigung verschiedener Aspekte
Vertiefungsphase: Wiederholung und Vertiefung von abiturrelevanten Inhalten und Methoden

Aktivitäten

  • Produktentwicklung (Differenzierungskurs 9 (G8) 10 (G9)) – weitere Infos und Bilder in Kürze!

 

  • Sportlerernährung / Kanufahrt (Differenzierungskurs 9 (G8) 10 (G9)) – weitere Infos und Bilder in Kürze!

 

  • Ernährungsanalyse (Sek II) – weitere Infos und Bilder in Kürze!
  • Knochentag (Sek II) – weitere Infos und Bilder in Kürze!
  • Wasserprojekt (Sek II) – Der Ernährungslehrekurs der Jahrgangsstufe 12 (G8) hat damals unter der Leitung von Frau E. Schneider das Projekt „Wir wollen Wasser“ („w.w.w.“) ins Leben gerufen. Ziel war und ist es, Schülerinnen und Schülern das Wassertrinken während des Unterrichtes zu ermöglichen, um ihre geistige Leistungsfähigkeit zu steigern, denn bei zu geringer Flüssigkeitszufuhr wird das Gehirn nicht mit ausreichend Nährstoffen und Sauerstoff versorgt.

Links

www.dge.de

www.was-wir-essen.de

www. aid.de

www.eufic.org

www.ernaehrungs-umschau.de

www.lebensmittellexikon.de

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