Eindrücke von unserem Frankreich-Austausch

Eindrücke von unserem Frankreich-Austausch

Ende März waren Schülerinnen und Schüler der MSE in Familien unserer französischen Partnerstadt Charleville zu Gast. Anschließend erfolgte der Gegenbesuch. In der Zeit haben alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer viele spannende Erfahrungen gemacht, über die einige hier berichten.

Tagesbericht Donnerstag, 20.03.2025 

Das war ein sehr aufregender Tag für uns, denn nach langer Vorbereitung und vor allem Vorfreude fuhren wir um 9 Uhr mit dem Bus los nach Frankreich. Die Fahrt war sehr schön. Weil wir nicht sonderlich viele waren, hatten wir viel Platz im Bus und jeder hatte einen Platz am Fenster, um die Sonne und das schöne Wetter zu genießen. Wir redeten, aßen, lachten und genossen die schöne Landschaft, durch die der Bus fuhr. Nach ungefähr dreieinhalb Stunden Fahrt kamen wir bei strahlendem Wetter am Lycée Sévigné an und dann hieß es „Salut!“ und „Hallo!“.

Unsere Austauschschüler(innen) empfinden uns und wir aßen gemeinsam traditionell französisch eine „Tarte au sucre“ (Zuckerkuchen) und gingen den Plan für die Woche durch. Anschließend kehrten die französischen Schüler(innen) in den Unterricht zurück und wir bekamen von Herrn Navarro eine Führung durch das Lycée bekommen. Es ist riesig, da es ja auch ein Internat ist, und zumindest im Neubau ziemlich modern. Im Anschluss an diese Führung machten wir eine weitere durch die schöne Stadt Charleville. Die alten französischen Häuser waren durch die Abendsonne in ein schönes Rot getaucht und die Maas floss idyllisch mitten durch die Altstadt. Herr Navarro erzählte uns von dem französischen Poet und Entdecker Arthur Rimbaud, welcher in Charleville geboren wurde, und von der langen Tradition des Marionettenspielens in Charleville.

Als wir gegen 17 Uhr wieder am Lycée ankamen, hatten einige meiner Mitschüler(innen) noch Unterricht; aber ich hatte Glück und fuhr direkt mit meiner Austauschpartnerin zu ihr nach Hause, mit einem kleinem Abstecher zu dem französischen Supermarkt „Carrefour”, wo wir etwas zu essen kauften. Als wir bei dem Haus meiner Partnerin ankamen, wurde ich super lieb von ihrer Mutter empfangen und mir wurde das Haus gezeigt. Dort auf dem Land, 30 Minuten von Charleville entfernt, lebte ich auf einem Reiterhof. Das fand ich super, weil ich Pferde sehr gerne mag. Dann gab es gegen 19 Uhr Essen und ich musste feststellen, dass die Franzosen an einem gewöhnlichem Donnerstagabend weitaus mehr essen als nur ein oder zwei Scheiben Brot. Als Erstes gab es den „Aperitif“, ein Voressen, bestehend aus Salami, Chips, Oliven, Getränken etc., dann die Hauptspeise und schließlich den Nachtisch.

Danach bin ich erschöpft, vollgefuttert und voller neuer Erkenntnisse mit einem „À demain!“ eingeschlafen…

von Pauline

Tagesbericht Freitag, 21.03.2025

 Am Freitag stand in der ersten Stunde Unterricht mit unseren Austauschpartnern auf dem Plan. Da aber Nina, meine Austauschpartnerin, eine Freistunde hatte, kamen wir erst zur 2. Stunde, also um 9 Uhr, zur Schule. Dort trafen wir uns mit den anderen Schülern, Frau Adam, den Deutschlehrern des Lycées, Herrn Mombaur und dem Schulleiter des Lycées, Herrn Pfaff. Zwei Musikschülerinnen spielten auf dem Klavier und der Querflöte verschiedene Lieder, unter anderem auch die „Ode an die Freude“, während eine Forsythie gepflanzt wurde, die die Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich symbolisiert, und vierstimmig abwechselnd auf Deutsch und Französisch über die Freundschaft gesprochen wurde. Tessa und ihre Austauschpartnerin Lou gossen die Forsythie dann noch mit Wasser aus der Erft, das Herr Mombaur aus Euskirchen mitgebracht hatte.

Danach gingen wir alle zusammen zum Rathaus, wo wir uns mit einer Stellvertreterin des Bürgermeisters trafen. Sie und Herr Mombaur sprachen dann noch einmal über die Freundschaft. Wir erhielten dort kleine Geschenke wie zum Beispiel einen Kugelschreiber und Herr Mombaur schenkt dem Bürgermeister Wein und einen Pullover mit unserem Schulllogo. Danach aßen wir Kuchen, bevor wir wieder zurück zum Lyceé gingen.

Dort gingen die meisten von uns mit ihren Austauschpartnern zusammen in die Mensa, um zu Mittag zu essen. Die Essensausgabe war viel organisierter als bei uns in Deutschland.

Nach dem Essen trafen wir uns wieder mit den anderen, um an einem Workshop teilzunehmen. Jede Gruppe bekam zwei Wörter zu einem Thema (ein französisches und ein deutsches), zu denen wir dann Akrostycha schreiben sollten. Meine Gruppe hatte die Wörter „Umwelt“ und „nature“, aber es gab auch andere Themen für Wörter wie zum Beispiel „Freundschaft“ und „amitié“.

Am Ende des Workshops fuhren Nina und ich mit dem Bus nach Hause. Dort spielten wir Mario Party und später erklärte ihre Mutter mir, wie man Cluedo spielt, was wir dann zusammen spielten. Abends gingen wir dann noch mit ein paar von Ninas Freunden eislaufen.

von Mila

 

Samstag, 22.03.2025

 Samstag war der erste Tag des Wochenendes und das hieß gleichzeitig auch, dass dies der erste Tag war, an dem wir den ganzen Tag mit der Gastfamilie verbringen konnten.

Bei mir fing der Tag erst einmal mit langem Ausschlafen an. Nachdem alle wach waren, gab es ein großes Frühstück. Das Frühstück hatte keinen großen Unterschied zu dem deutschen außer der „Wildschweinsalami“. Diese wird in Charleville oft gegessen, da das Wildschwein ein Wahrzeichen von Charleville ist.

Danach haben wir uns kurz fertig gemacht und dann sagte mir die Familie, dass wir heute zum größten Schloss Europas fahren würden. Ich war wirklich überrascht und nach einer anderthalbstündigen Fahrt waren wir da. Ich war wirklich erstaunt darüber, wie groß dieses Schloss wirklich ist, und am Anfang fanden wir den Eingang auch gar nicht. Als wir dann im Schloss waren, konnte man an einer richtigen Führung teilnehmen. Ich hatte Glück, weil die Führerin keine schweren Fachbegriffe benutzt hat und ich das meiste verstand. Am Anfang hat man auch ein kurzes Video gesehen, das sogar deutsche Untertitel hatte. Als wir mit der Tour fertig waren, kauften wir noch ein Eis und fuhren zurück.

Zuhause angekommen erklärte mir mein Austauschpartner, dass wir für den Abend eine ardennische Spezialität kochen würden, und zwar „Salade au lard“. Das war eine Art Eintopf mit Salat, Speck und Kartoffeln, wir haben das zusammen gekocht und dann auch mit einem Baguette gegessen. Es war sehr lecker und danach waren wir alle sehr satt.

Abends haben wir noch ein französisches Fußballspiel im Fernseher geschaut und sind danach alle schlafen gegangen, und damit endete der Samstag.

von Levi

 

Tagesbericht Sonntag, 23.03.2025 

Der Tag begann, nach einer Woche frühen Aufstehens, für mich um 11 Uhr. Ich habe mich angezogen und bin zum Frühstück hinuntergegangen. Auf mich wartete frisches Baguette mit verschiedenen Sorten französischen Käses. Es war super lecker und der Geschmack des Käses war viel besser als der Geruch.

Nach dem Essen sind wir zu der Oma meines Austauschschülers gefahren, denn dort gab es eine Familienfeier. Zu Besuch waren wir und zwei Bekannte mit ihren zwei Töchtern. Es wurde nicht lange gewartet, sondern direkt der erste Gang aufgetischt: verschiedene kleine Vorspeisen wie Nüsse, Früchte und Speisen wie einen Kuchen mit Speck und Wildschwein-Salami, die in der Region bekannt sind. Der Hunger wurde durch diese kleinen Speisen noch nicht gestillt, also gab es direkt den Hauptgang, eine französische Speise und Lasagne. Das französische Gericht bestand aus Salat, Speck und Kartoffeln in einer Art Brühe. Es war beides ziemlich lecker. Danach gab es Baguette mit einem riesigen Brett voller Käsesorten. Am besten hat mir der Camembert geschmeckt.

Nach dem Gang habe ich ein bisschen Fußball geschaut, während die Familie ziemlich laut über verschiedenste Themen diskutiert hat. Als alles wieder ruhiger war, wurden auch noch verschiedenste Desserts aufgetischt. Dabei waren Schokoladenkuchen, Apfelkuchen, ein Kuchen aus der Region und Mousse au chocolat. Nach dem ganzen Essen haben alle zusammen Dart gespielt. Es war eine sehr spannende Runde mit einem knappen Gewinn.

Als sich alle verabschiedet haben, ging es zurück. Ich habe mit meinem Austauschschüler noch ein bisschen Videospiele gespielt und dann wurde es auch schon spät.

von Lukas

 

Tagesbericht Montag, 24.03.2025 

Nach einem aufregenden Wochenende haben wir uns am nächsten Morgen getroffen, um gemeinsam nach Reims aufzubrechen. Als wir vor Ort ankamen, besuchten wir zunächst das Musée de la Reddition, das Museum der Kapitulation. Das französische Museum in Reims, das Teil des Lycée Franklin Roosevelt ist, erinnert an die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht am 7. Mai 1945 und repräsentiert einen historisch bedeutsamen Ort.

Nachdem wir die Besichtigung beendet hatten, machten wir uns auf den Weg zur Kathedrale Notre-Dame de Reims, dem Herzstück dieser historisch geprägten Stadt. Auf dem Weg dorthin erzählte uns Herr Navarro von prägenden Ereignissen und Errungenschaften Reims und zeigte uns kulinarische Spezialitäten, wie die Biscuits roses de Reims und den in dieser Region besonders präsenten Champagner.

Bevor wir mit der Besichtigung der Kathedrale begannen, genossen wir in der Sonne unser Pique-nique, welches unsere Gastfamilien für uns zubereitet hatten. Im Anschluss blieb noch etwas Zeit, weshalb wir in kleinen Gruppen durch die schöne Altstadt Reims schlenderten und den ein oder anderen Abstecher in einzelne Geschäfte machten.

Schließlich versammelten wir uns wieder auf dem Place du Parvis, um mit der Besichtigung eines der bedeutendsten gotischen Kirchengebäude Frankreichs zu beginnen. Der Baustil der Kathedrale erinnert mit seinen zwei Türmen an Notre-Dame de Paris und ist wegen seiner umfangreichen Ausstattung und Architektur einer der Hauptanziehungspunkte der Champagne.

Am späten Nachmittag sind wir schließlich zurück nach Charleville gefahren, um den restlichen Abend bei unseren Gastfamilien zu verbringen.

von Sophie

 

Tagesbericht Dienstag, 25.03.2025 

Heute hatten wir zum zweiten Mal Unterricht mit unseren Austauschpartnern. Ich hatte in der ersten Stunde Englisch. Ich konnte sehr gut mitmachen, da der Englischunterricht sehr einfach war. Die erste halbe Stunde haben wir einen Trailer geschaut und mussten verschiedene Fragen zu dem Trailer beantworten. Es wurde zum Beispiel gefragt, wer der Protagonist ist oder was wir denken, was passieren wird. Eine Hälfte war die erste halbe Stunde bei einem anderen Lehrer, mit denen wir dann getauscht haben. In der zweiten Hälfte der Stunde haben wir noch einen Trailer geschaut. Es ging um drei Jungs, die an eine Universität wollten.Nachdem wir den Trailer angesehen hatten, mussten wir uns eine kreative Frage überlegen, die man jemanden bei einem Interview, ob er für die Uni geeignet ist, stellen könnte.

Danach hat die Klasse eine Arbeit geschrieben und ich habe währenddessen mein Buch weitergelesen. Nach der Stunde war eine kurze Pause. In der dritten Stunde hatten wir Französisch. Die Klasse hatte in den letzten Stunden eine Lektüre gelesen und hat sich nun verschiedene Cover des Buches angeschaut, um zu prüfen, wie diese zu dem gleichen Buch passen.

Nach der Pause haben wir die Akrosticha, die wir am Freitag geschrieben hatten, noch einmal geübt und dann aufgenommen. Danach bin ich mit meiner Austauschpartnerin in der Mensa essen gegangen.

Nach der Mittagspause haben nur die Deutschen Chouquettes gebacken. Die Teige waren unterschiedlich, obwohl wir die gleichen Zutaten benutzt haben. Deswegen sind die Chouquettes von uns, wieso auch immer, nicht aufgegangen. Trotzdem haben sie super geschmeckt.

Ich hatte danach noch eineinhalb Stunden Physik-Chemie. Ich konnte aber wiedermal nicht viel machen, da wir die Sachen in Deutschland noch nicht hatten.

Der Tag war sehr schön und das Wetter war auch wieder toll.

von Tessa

 

Tagesbericht Mittwoch, 26.03.2025

Morgens hatten wir noch ein letztes Mal die Gelegenheit, den französischen Unterricht für zwei Stunden mitzuerleben und zu erfahren. Da unsere Austauschpartner größtenteils unterschiedliche Klassen besuchen, hieß es für uns wieder: Aufteilen. Jeder verbrachte die ersten zwei Stunden des Tages mit seinem Austauschpartner. Für mich, Luise, und meine Freundin Sophie bedeutete das in der ersten Stunde Mathematik. Dort hatten wir keine Schwierigkeiten, dem Unterricht zu folgen, da wir das aktuelle Thema (Quadratische Gleichungen) bereits in Deutschland durchgenommen haben. Wir konnten viele neue Vokabeln im Bereich von Mathe und Funktionen lernen. Über die letzte Woche sind uns viele Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten zum Unterricht in Deutschland aufgefallen. Beispielsweise ist das Trinken von Wasser im Unterricht in Frankreich untersagt.

Bereits um 10 Uhr endete der Unterricht für uns Deutsche, da wir zu einer « Course d’orientation » (Orientierungslauf) in die Innenstadt aufbrachen. Wir sammelten uns an der  « Place Ducale », wo uns Näheres zur Rallye erklärt wurde. Wir teilten uns in Gruppen von 2-3 Personen ein, in denen wir gegeneinander antreten würden. Die Herausforderung bestand darin, dass wir mithilfe eines Stadtplans markierte Orte bestimmten Fotos zuordnen mussten. Das Team, welches als erstes mit der richtigen Lösung zurück an der « Place Ducale » ankäme, sollte als Sieger des Orientierungslaufes hervorgehen.

Sofort war in uns allen der Ehrgeiz geweckt. So hetzten wir die nächste Stunde durch ganz Charleville. Wir passierten bekannte Orte wie das Geburtshaus des berühmten Poeten Arthur Rimbaud, das Rathaus von Charleville oder die « Horloge du Grand Marionnettiste ». Die Rallye führte uns jedoch auch in die abgewinkelten Ecken Charlevilles und wir fanden uns in schmalen Zwischengängen wieder. Es kamen zwei Gruppen gleichzeitig am Zielort an, jedoch beinhaltete die Lösung meiner Gruppe einen kleinen Fehler. Demzufolge belegte die Gruppe von Tessa, Mila und Mathilde den ersten Platz unseres Wettkampfs. Als Belohnung erhielten alle Gruppen Wasserflaschen mit einem Aufdruck des Lycée Sévigné.

Zurück am Lycée angekommen, trafen wir wieder auf unsere Austauschpartner. In Frankreich ist es üblich, dass der Mittwochnachmittag schulfrei ist, weshalb wir bereits um 12 Uhr Schluss hatten. Der Nachmittag war der freien Gestaltung überlassen. Wir entschieden uns, unseren letzten Nachmittag in Charleville zu viert (Luise, Mirina, Sophie, Léa) in der Innenstadt zu verbringen. Wie schlenderten durch die Straßen, kauften Souvenirs und Mitbringsel und besuchten eine typisch französische Bäckerei. Dort versorgten wir uns mit belegten Baguettes, Tartes und Macarons, von denen wir sehr begeistert waren, da sie optisch sowie geschmacklich überzeugten.

Zurück in den Gastfamilien mussten Koffer gepackt werden, was wegen der vielen Mitbringsel und Geschenke für einige gar nicht so einfach war. Am Abend durfte ich noch kennenlernen, wie man die perfekten Crêpes selber macht. Zusammen mit meiner Austauschpartnerin konnte ich meine Fähigkeiten im Crêpes-Wenden perfektionieren und wir hatten noch einen lustigen Abend.

Insgesamt war unser letzter Tag in Charleville sehr gelungen und wir konnten noch einmal viel Wissen, Kultur und Freundschaft mitnehmen.

von Luise

 

Gegenbesuch in Euskirchen 

Im Anschluss an die Woche in Frankreich folgte vom 27.03.-03.04.2025 der Gegenbesuch mit einem sehr abwechslungsreichen Programm. Auf die Berichte unserer französischen Gäste sind wir schon sehr gespannt.