Rundbrief vom 7. Januar 2025

Rundbrief vom 7. Januar 2025

Es wird ein gutes Jahr – packen wir es an!

Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Eltern, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,

ich möchte Ihnen und euch allen ein glückliches, frohes und vor allem gesundes Jahr 2025 wünschen!

In meiner begrüßenden Durchsage in der MSE gestern wünschte ich uns allen auch eine große Portion Optimismus: Angesichts der Sorgen, Nöte und Konflikte in der Welt fällt es ja auch uns Erwachsenen vielleicht mal schwer, selbigen zu behalten und daran zu glauben, dass alles (oder wenigstens vieles…) gut werden kann. Aber unsere Kinder und Jugendlichen bekommen diesen Frust und die vielfältigen Belastungen nun schon seit Jahren allzu sehr mit und ich finde, bei dieser permanenten Dauerberieselung negativer Nachrichten und Einschätzungen sollten wir nicht länger stehen bleiben.

Ja, die vielfältigen Herausforderungen gibt es, also packen wir sie an!

Wir alle sollten daran glauben und unseren Kindern vorleben, dass wir unseren Wirkungsbereich, unser persönliches Leben gestalten und so auch etwas bewegen können.

Dafür muss man sich allerdings auch einmal einsetzen und für das Gute durchsetzen, muss auch mal mutig sein und vorangehen statt zu nörgeln und zu quengeln. Dazu gehört also auch eine positive Lebenseinstellung und nicht zuletzt eine Portion reflektierten Selbstbewusstseins in sozialer Verantwortung. Energie statt Egoismus, Neugier statt Negation, Machen statt Meckern. Hier können wir Vorbild sein und unsere Jugendlichen animieren, sich einzubringen: Es ist unser aller Welt.

Ich lade daher noch einmal alle, vor allem natürlich euch Schülerinnen und Schüler, ein, sich im Rahmen der Schulgemeinschaft aktiv und positiv zu engagieren und mit dazu beizutragen, dass wir hier ein gutes, vielfältiges und respektvolles Team MSE sind und als solches wachsen. Dazu gehört es, aufeinander einzugehen, zuzuhören, auch mal eine hilfreiche Hand auszustrecken oder diese anzunehmen.

Ich bin ganz ehrlich, vor den Weihnachtsferien gab es auch in der MSE ein paar Auseinandersetzungen innerhalb der ein oder anderen Gruppe, die wir als Schule nicht tolerieren möchten. Es gab einige Zwischenfälle, die wir im Team aufarbeiten mussten oder noch aufarbeiten werden. Schön war aber, dass gerade dann, in schwierigen Momenten, meist ein offener, konstruktiver Austausch mit allen Beteiligten möglich war und das wünsche ich mir auch für das Jahr 2025, dass wir die Probleme angehen und versuchen, Lösungen zu finden, wenn es auch mal schiefläuft.

Danke an alle, die sich zum Wohle unserer Jugendlichen mit kümmern, sorgen und agieren.

Die MSE-Arena ist so ein Beispiel, das zeigt, was wir als Schule, gemeinsam mit unseren externen Partnerinnen und Partnern, zu leisten in der Lage sind; aber auch die Kronkorkensammlung für krebskranke Kinder, die weitergeht, oder das Engagement für Piela, die DKMS-Typisierung und die Tafel sind Zeichen positiver Energie für ein soziales Miteinander, ganz zu schweigen von unseren vielen kulturellen und sportlichen Veranstaltungen, die Zusammenhalt dokumentieren und uns als Schule zusammenschweißen.

Da gibt es viele Anknüpfungsmöglichkeiten auch für das MSE-Jahr 2025, auf das ich mich persönlich sehr freuen. Auf dass es ein buntes, spannendes, entdeckungsreiches sowie lehrreiches und auch mal humorvolles sein möge.

Herzlichen Drücker an alle, Ihr und euer

Michael Mombaur

Anhang

Die MSE auf dem Weg in eine digitale Zukunft – Rückblick, Selbstversicherung und Ausblick.
Von Benjamin Schnicke und Michael Mombaur

Im Schuljahr 2017/2018 begannen die Planungen für den Weg der MSE in eine digitale Zukunft und erste vorbereitende Konferenzen fanden statt.
Die Stadt unterstützte die Marienschul-Initiative bereits zu Beginn mit Endgeräten und so konnte das Pilotprojekt 2019 starten: Die erste komplette NW-Klasse 5 startete zum Schuljahresauftakt! Einige Lehrer dieser ersten Tage kauften für den dienstlichen Umgang aus privaten Mitteln iPads, damit es endlich losgehen konnte.

Im Jahr 2020/21 mussten die Geräte abgegeben werden, aber in einer Klassenkonferenz entschieden sich alle Eltern, den Weg fortzuführen und sie finanzierten die neuen iPads aus eigener Tasche!

Weitere Geräte konnten vom Förderverein und durch eine Großspende eines ehemaligen Schülers begleitend angeschafft werden und weil so auch Kolleginnen und Kollegen frühzeitig mit Endgeräten eingebunden waren, wuchsen die Erfahrungen und die digitalen Endgeräte spielten zunehmend eine Rolle in der Didaktik der Schule.

Ebenfalls ab 2020/21 wurden alle neuen NW-Klassen in der Jahrgangsstufe mit Endgeräten, durch die Familien selbst bezahlt, ausgerüstet und durch unsere internen Fachleute administriert, übrigens eine Arbeit, die sehr viel Zeit in Anspruch nimmt und für die die Kolleginnen und Kollegen bis heute von außen nichts bekommen.

Eine schon damals breite Spitze an interessierten, Medien-affinen Fachkräften hatte den Einstieg vorbereitet durch strukturelle Entscheidungen, die die Hard- und die Software betrafen; und sie arbeitete zeitgleich an einem Medienkonzept, also einem Lehrplan, wann man welche digitalen Instrumente am sinnvollsten einsetzen sollte. Schon hierbei war das gesamte Kollegium involviert, denn für jedes Fach entstand ein entsprechender Fahrplan, um ein Netzwerk fächerübergreifender Fähigkeiten zu vermitteln. Diese Arbeit war Voraussetzung, um über die Stadt von den Möglichkeiten der finanziellen Programme des Landes zur Digitalisierung von Schulen zu profitieren.

Die Erfahrungen und Erkenntnisse der Kolleginnen und Kollegen wuchsen im gleichen Tempo wie die Jugendlichen ihre Endgeräte beherrschen und zunehmend zielführend einsetzen lernten.

Regelmäßige Fortbildungen durch externe Fachleute sowie interne Schulungen in unterrichtsfreien Zeitfenstern, in den Ferien vor Schulstart oder oft dienstags und freitags an den Nachmittagen, sowie einige Pädagogische Tage verankerten über die Jahre bis heute Wissen im Kollegium und motivierten und motivieren auch nicht ganz so affine Lehrerinnen und Lehrer (Schulleiter eingeschlossen…) und so setzte ein Prozess des Lernens und Verstehens sowie des sich Einlassens ein, der auch heute nicht beendet ist:

Zunehmend wuchs über die Jahre so die Bereitschaft vieler, die digitalen Möglichkeiten in den eigenen Unterricht einfließen zu lassen.

Ein Katalysator für die Digitalisierung von Schulen war dabei natürlich die Coronaepedemie. Diese fundamentale Krise erforderte eine enorme Entwicklung nicht nur, aber gerade auch an den Schulen und dieser enorme Druck, schnell Lösungen finden zu müssen, um den Jugendlichen eine Form von Unterricht bieten zu können, beschleunigte den ohnehin eingeschlagenen Entwicklungsweg. An dieser Stelle darf das Schulwesen übrigens auch mal berechtigt stolz auf sich sein, wir bekommen ja genug Kritik, was wir vermeintlich alles nicht leisten…

In der MSE stimmten immer mehr Lehrkräfte und Eltern diesem eingeschlagenen Weg der schulischen Digitalisierung in Beschlüssen einzelner Klassen zu, immer mehr machten mit und ich danke allen Eltern, die die Endgeräte zu Beginn so massiv mitfinanzierten und uns überhaupt erst in die Lage versetzten, uns für die Kinder und gemeinsam mit den Jugendlichen entwickeln zu können. Ohne die Unterstützung so unglaublich vieler Eltern wären wir viel weiter zurück.
Zusätzlich wurden durch mehrere Spenden von großzügigen Förderern und in Coronazeiten durch den finanziellen Einsatz der Stadt Euskirchen weitere zig Geräte angeschafft für Jugendliche, die sich ein teures iPad eben nicht leisten konnten oder für Ausleihwagen.

Wichtig, Bildung darf nie vom Geldbeutel abhängen, das war hier von Anfang an ein unumstößlicher Grundsatz.

So wuchsen über die Monate und Jahre digitale Erfahrungswerte und die Bereitschaft, die Motivation und die Möglichkeiten.

Ein wichtiger, innovativer Input für eine Schule stellen dabei übrigens die Referendarinnen und Referendare dar, die mit jugendlichem Elan und theoretischer Begleitung durch die Seminare auch digitales Know-how ins Schulleben einfließen ließen.

Die Stadt Euskirchen als unser Träger arbeitete gleichzeitig an der notwendigen Infrastruktur, und zwar nicht nur für die MSE, sondern für alle Grund- und weiterführenden Schulen, eine Herkulesarbeit.

Über viele, viele Monate wurde an einem stabilen WLAN in der Marienschule gearbeitet und im engen, auch mal aufreibenden Austausch und mit vereinten Kräften gelang es schließlich, dieses stabile Netz flächendeckend im Gebäude zu spannen, ohne dass die breite Nutzung natürlich nicht funktionieren kann. Die Zeit der notdürftigen Hotspots durch Lehrersmartphones war vorüber. Das war bedeutsam, weil eben immer mehr Klassen mittlerweile auf den Zug der Digitalisierung aufgesprungen waren und dieser zunehmend rasante Prozess beschleunigte sich immer mehr.

Deutlich angemerkt sei, dass ich, der ich den Weg erst seit 2018/19 als überzeugter Bücherwurm begleite, die bis heute andauernden Diskussionen über Chancen und Möglichkeiten des digitalisierten Unterrichtens auf der einen Seite sowie der Grenzen und Risiken auf der anderen Seite ausdrücklich begrüße. Durch den steten und bis heute andauernden Austausch auf Konferenzen oder im Lehrerzimmer, bei Vorträgen oder Schreibgesprächen, durch Abfragen und Abstimmungen bilden wir uns immer wieder neu in mitunter heiß diskutierten Beschlüssen eine Meinung zu anstehenden Fragen, wie zuletzt bei der Einführung der iPads in der Jahrgangsstufe 5.

Nur so können wir Argumente abwägen, zu Kompromissen kommen und zu Entscheidungen finden, die möglichst alle mitnehmen und die alle mittragen können. Hier zeigt sich eine Kompromissbereitschaft und ein Wunsch, nach diskutierten Entscheidungen gemeinschaftlich agieren zu wollen, den ich bemerkenswert finde.

Genau diese wertschätzende und sachliche Reibung ist meines Erachtens positiv für unser Klima in der MSE und hat dann auch eine gemeinsame Ausrichtung zufolge, bei der es wichtig ist, dass auch weiterhin analoge Ansätze im Unterricht zu finden sind, dass tatsächlich in Büchern gelesen und in Heften geschrieben wird, dass aber auch die digitalen Möglichkeiten eingebracht werden, wo sie sinnvoll und wichtig sind.

Dieses Zusammenspiel muss immer wieder in jeder Gruppe neu austariert werden, denn die Jugendlichen müssen schreiben und vertiefend lesen können, aber auch digital geschult werden, um so für die Zukunft gewappnet zu sein.

Hierbei sind auch Rückmeldungen der Eltern- und Schülerschaft wichtig und ich finde es bereichernd, bei den verschiedenen Sitzungen der Gremien zum Beispiel, immer wieder auch in den Austausch zu treten.

Im Herbst letzten Jahres dann überraschte uns die umtriebige Stadt mit dem entsprechenden Fachbereich, der mit unglaublichem Aufwand einen Antrag nach dem nächsten stellt, um an Fördertöpfe zu kommen und teilzuhaben an entsprechenden Programmen, mit der Nachricht, dass alle Kinder und Jugendlichen ein Endgerät auf Kosten des Trägers erhalten.

Das ist wirklich unglaublich, man schaue sich nur in der näheren und weiteren Umgebung um. Das würde ich in der Region als einmalig bezeichnen und wir danken der Verwaltung und der unterstützenden Politik Euskirchens von Herzen. Dies betrifft im Übrigen nicht nur die Endgeräte, sondern auch eine hochwertige und effiziente Ausstattung in den Klassenräumen.

Die wirklich einzige Schattenseite thematisiere ich hier aber auch: Wir haben über die Jahre, immer im Konsens von Schule und Elternhaus, elternfinanzierte Geräte angeschafft und haben diesen Prozess der Anschaffung sofort unterbrochen, als sich die überraschende, nicht vorauszusehende frohe Botschaft abzeichnete, doch natürlich sind einige Familien nun irritiert, dass sie noch relativ knapp nach dem Kauf eines Geräts eines von der Stadt erhalten.

Dieser Kurswechsel musste sicher irgendwann kommen, war für uns aber in dieser Form nicht absehbar. Diese Umstände, die einige akzeptieren, andere aber auch nachhaltiger beschäftigen, sind einerseits nicht schön und das tut mir auch leid; auf der anderen Seite profitieren nun alle von den 5 Jahren, die an der MSE eben schon Erfahrungen gemacht werden konnten, die andere erst jetzt allmählich machen können.

Wir haben in vielen Gesprächen versucht, diese Entwicklung zu skizzieren und auch zu begründen, warum es jetzt ganz am Ende in einigen auch nachvollziehbaren Fällen zu Unmut kam, ich werbe aber dennoch darum, das große Ganze zu betrachten und zu honorieren, was hier mit vereinten Kräften über die Zeit geschaffen wurde, das ist nicht selbstverständlich. Dabei stehe ich wohlgemerkt am Rande und danke den Menschen, die diesen Weg geplant und eingeschlagen haben und sich so viel Mühe geben, dass alle Schritt halten und mithalten können.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Eltern, liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Unterstützerinnen und Unterstützer, wir können insgesamt, und das sage ich in aller Bescheidenheit des meist Unbeteiligten, zusammen stolz auf das Erreichte sein. Das sollte uns aber auch beflügeln, weiter daran zu arbeiten, den uns anvertrauten Kindern und Jugendlichen den bestmöglichen Unterricht angedeihen zu lassen.