Tag der Wiederbelebung

Tag der Wiederbelebung

“Das Wichtigste ist zu begreifen, dass man bei einer Herzmassage nichts falsch machen kann”, betonte Prof. Dr. Michael Loick beim Tag der Wiederbelebung an der Marienschule Euskirchen. Gemeinsam mit Schulleiter Jürgen Antwerpen und einigen Lehrern vom Schulsanitätsdienst präsentierte der Chefarzt am Euskirchener Marien-Hospitals den Schülerinnen und Schülern der neunten Jahrgangsstufe am Dienstag das richtige Vorgehen bei einer Herzattacke. “In einer Notsituation ist ein schnelles Eingreifen der Ersthelfer in den meisten Fällen entscheidend für das Überleben des Patienten. Daher ist es wichtig, die richtigen Handgriffe für eine Wiederbelebung schon in jungen Jahren zu erlernen.” Allein in Deutschland erleiden jährlich mehr als 100 000 Menschen den plötzlichen Herztod. Dieser zählt damit zu den Haupttodesursachen in Europa. Pro verstrichener Minute, in der keine Rettungsmaßnahmen am Patienten durchgeführt werden, sinke die Überlebenswahrscheinlichkeit um zehn Prozent. Schon nach drei bis fünf Minuten ohne Sauerstoff beginnen die Zellen im Gehirn abzusterben. Ein Vorgang, der auch durch eine nachfolgende Behandlung nicht rückgängig zu machen sei.

Um bei einem Notfall erfolgreich Hilfe leisten zu können, konnten die Schüler am Dienstag an Übungspuppen Herzmassagen und Beatmungen durchführen. “Unsere Aufgabe ist es, den Schülern die Angst zu nehmen”, erklärte Schulleiter Jürgen Antwerpen. “Die praktischen Übungen geben den Jugendlichen die Sicherheit in solchen Situationen ruhiger zu reagieren.”
Obwohl das Projekt unter dem Titel “Schuler retten Leben” außerhalb der eigentlichen Schulzeit stattfand, zeigten sich die rund 150 Schüler von Beginn an hochkonzentriert. Aufmerksam lauschten sie den Vorträgen der Ärzte und Lehrer und setzten das Gelernte im Anschluss an den Übungspuppen in die Tat um. “Nach dem heutigen Tag bin ich sicher, dass ich wirklich helfen könnte, wenn etwas passiert. Das ist ein sehr beruhigendes Gefühl”, kommentierte der 13-jährige Leonard das Projekt. Die 14-jährige Tanisha hatte sogar wenige Monate zuvor bereits einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert und war ebenfalls von der Wichtigkeit der Aktion überzeugt. “Ich hoffe natürlich so etwas niemals wirklich machen zu müssen, aber diese einfachen Handgriffe können Leben retten.” Während in einigen Ländern die Herz- und Lungenwiederbelebung bereits fester Bestandteil des Schulunterrichts ist, werde dieses Thema in Deutschland oft nur unzureichend behandelt, wie Prof. Dr. Michael Loick berichtete. “In Skandinavien werden Wiederbelebungsmaßnahmen in fast 70 Prozent durch Ersthelfer begonnen. In Deutschland liegt die Quote hingegen bei gerade einmal 15 Prozent.” Durch Aktionen wie dem Tag der Wiederbelebung wolle man diesen Missstand möglichst schnell ausräumen. “Die Zusammenarbeit mit der Marienschule ist daher ein wichtiger Schritt, den wir auch in den kommenden Jahren beibehalten wollen.”

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