Russisch

Das Unterrichtsfach Russisch

Seit dem Schuljahr 1998/99 besteht an der Marienschule die Möglichkeit, Russisch als späteinsetzende Fremdsprache zu lernen. Inzwischen hat sich das Fach als durchgängiger Gk (n) in der Oberstufe etabliert, der vierstündig durchgeführt wird. In jeder Jahrgangsstufe gibt es ein bis zwei Russischkurse. Diese werden auch von Schülern aus unserer Euskirchener Kooperationsschule, dem Emil-Fischer-Gymnasium, besucht. Seit 2006 gehört Russisch an der Marienschule zu den Abiturfächern (3. oder 4. Fach).

Russisch wird als späteinsetzende Fremdsprache unterrichtet; es werden keinerlei Vorkenntnisse vorausgesetzt. So können unsere Schüler ihre Obligatorik im fremdsprachlichen Bereich auch mit Russisch abdecken.

Obwohl die Kurse für Anfänger geeignet sind, werden sie auch gern von Schülern mit herkunftssprachlichem Hintergrund besucht – einige Schüler haben muttersprachliche Kenntnisse, die aber häufig bereits zum Teil verloren gegangen sind: In aller Regel können sie Russisch weder lesen noch schreiben und haben auch keinen Einblick in die grammatischen Strukturen. Nach erfolgreichem Abschluss der Russischkurse unseres Gymnasiums beherrschen diese Schüler ihre erste Muttersprache nicht nur mündlich, sondern auch schriftlich und sind somit wirklich zweisprachig.

Wegen der Gemischtheit der Kurse wird ein partnerschaftliches Lernen favorisiert. Vor allem in mündlichen Übungsphasen profitieren die Sprachanfänger von den Kenntnissen ihres jeweiligen muttersprachlichen Partners und kommen rascher zu einer akzentärmeren Aussprache. Diese Kurse bieten eine große Chance zum Abbau von Vorurteilen und zur besseren Integration.

2018 begingen wir unser Jubiläum „20 Jahre Russischunterricht an der Marienschule“.

Außerunterrichtliche Aktivitäten

a) Der Schüleraustausch mit der Staatlichen Nekrassov-Universität, dem 15. und dem 33. Gymnasium in Kostroma (Wolga)

Bereits seit 2011 wird den Marienschülern, die das Fach Russisch belegen, die Möglichkeit geboten, an diesem ganz besonderen Austausch teilzunehmen, Freundschaft mit russischen Gleichaltrigen zu schließen, den russischen Alltag in den Gastfamilien und die russischen Kultur in Kostroma an der Wolga kennenzulernen.

Die Kooperation startete zunächst mit dem fremdsprachlichen Institut der Universität, 2015 gesellte sich das 15. Gymnasium als weiterer Partner hinzu. Dadurch erhalten die deutschen Austauschteilnehmer verstärkt die Gelegenheit, am Schulalltag in Russland teilzunehmen. So konnten die Euskirchener Schülerinnen im September 2015 die Feierlichkeiten zum „Tag des Wissens“, dem traditionellen Beginn des Schul- und Studienjahrs mit musikalischen Darbietungen und Blumen für die Lehrerinnen miterleben.

Neben der Teilnahme am Unterricht und gemeinsamen Ausflügen steht seit 2014 die gemeinsame Arbeit an einem Projekt auf dem Programm. 2014 setzten sich die russischen und deutschen Schülerinnen und Schüler mit  Berufswünschen und – aussichten in Russland und Deutschland auseinander. 2015/16 ist ein Reiseführer über das Rheinland und das Gebiet Kostroma erstellt worden.

2017 stand die gemeinsame Projektarbeit unter dem Titel „Begegnung mit Volkskunsthandwerk in Zentralrussland“: In Kostroma töpferten die teilnehmenden Marienschüler mit ihren russischen Partnern Tonpfeifen, bemalten hölzerne Ostereier und stellten Miniaturbilder aus filigranen Kupferfäden her. Die Produkte wurden sowohl an unserer Partnerschule als auch an der Marienschule ausgestellt, zudem wurde das Projekt in einer Diashow während des Rahmenprogramms zum 8. Bildungspartnerkongresses „Hier ist Europa!“ 2019 in Essen präsentiert. Dieses Projekt wird unter dem Titel „Begegnung mit Volkskunsthandwerk im Rheinland“ während des Besuchs der russischen Partner aus dem 33. Gymnasium im Dezember 2019 fortgeführt. Für das Jahr 2020 war eine Fortführung des Austauschs mit dem 33. Gymnasium in Kostroma geplant. Dabei wollten die Teilnehmer einen Film über den Alltag der Jugendlichen in Russland drehen. Dieses Projekt musste wegen der Corona-Pandemie verschoben werden.

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Unsere Gruppe bei der Stadtführung durch Kostroma

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Schüler am Eingang zur Elchfarm

Begegnung mit Volkskunsthandwerk in Zentralrussland

b) Sprachwettbewerbe

Seit 2004 nehmen Marienschüler an der jährlichen Russisch-Olympiade NRW teil. 2005 belegte der Grundkurs 13 mit einem Theaterstück einen ersten Platz im Kreativwettbewerb. Ein Jahr später war die Marienschule Gastgeber für diesen Wettbewerb. Seit 2007 belegen die Russisch-Gruppen regelmäßig vordere Plätze beim Kreativwettbewerb, außerdem nahmen einige Schülerinnen bereits mit großem Erfolg am Sprachwettbewerb teil. Die Russisch-Olympiade 2022 soll wieder an der Marienschule ausgerichtet werden.

Gleich drei Marienschüler erreichten eine Platzierung beim Sprachwettbewerb auf der Russischolympiade 2018 im Generalkonsulat der Russischen Föderation

Unsere Teilnehmer der Russischolympiade 2019 – wieder gehörten mehrere Marienschüler zu den Siegern beim Sprachwettbewerb

Viel Spaß am Kreativwettbewerb hatte unsere Gruppe, die auf der Russisch-Olympiade NRW 2017 den zweiten Platz belegte.

Seit 2007, dem Jahr der russischen Sprache, sind Schüler unseres Gymnasiums auch beim landesübergreifenden Bundescup „Spielend Russisch Lernen“ vertreten, der mit dem Sprachlernspiel „New Amici!“ ausgetragen wird. Dieses Spiel ist in besonderer Weise integrativ, da Sprachanfänger und (muttersprachliche) Fortgeschrittene zusammen ein Team bilden. Inzwischen wird der Bundescup „Spielend Russisch Lernen“ in ganz Deutschland angeboten. Bereits mehrfach haben unsere Russisch-Kurse eine Regionale Runde des Wettbewerbs an der Marienschule ausgerichtet. Schon einige Male haben es Russisch-Teams der Marienschule bis ins bundesweite Finale geschafft. 2019 gewannen Viktoria Hartmann und Julian Jung souverän die an der Marienschule ausgerichtete Regionale Runde und fuhren im November zum Bundesfinale in Rust, wo sie sensationell den 1. Platz erkämpften.

Teilnehmer der Schulinternen Runde des Bundescups Russisch 2019

Die Gewinnermannschaften der Regionalen Runde 2016 an der Marienschule

Die Sieger des Bundesfinales in Rust, Viktoria Hartmann und Julian Jung mit ihrer Russischlehrerin Frau Hoffmann 2019

c) Staatliches Russisches Sprachzertifikat TRKI

Seit 2008 haben interessierte fortgeschrittene Russischschüler aus unseren Grundkursen jährlich die Möglichkeit, das Staatliche Russische Sprachzertifikat TRKI zu erwerben. Die Prüfungen werden an der Russischschule Düsseldorf im September und im Dezember durchgeführt. Leistungsstarke Nichtmuttersprachler können zu diesem Zeitpunkt das Elementarniveau erreichen, Schüler mit russischsprachigem Hintergrund sogar die erste Zertifikationsstufe, die den Sprachnachweis für ein Studium an einer russischen Hochschule einschließt. Die Vorbereitung auf die Prüfungen erfolgt an der Marienschule im Rahmen der TRKI-AG. Dankenswerterweise übernimmt unser Förderverein einen Teil der Prüfungsgebühren.

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