Eröffnung der Wanderausstellung “Deutsche aus Russland”

Eröffnung der Wanderausstellung “Deutsche aus Russland”

Wieso zogen im 18. Jahrhundert viele Deutsche nach Russland? Welches Schicksal erlebten sie dort? Wie verlief die Integration der Aussiedler, die in die Bundesrepublik zurückkehrten? Solche Fragen beantwortet ein Besuch der Wanderausstellung, die am 15.03.2016 im Raum 2.10 des Gymnasiums Marienschule feierlich eröffnet wurde.
Zu den Gästen gehörten unter anderem der Erste Beigeordnete der Stadt Euskirchen Herr Winkler, Vertreter des Integrationsrats, der Elternpflegschaft und der SV. Sie alle wurden von Schulleiter Jürgen Antwerpen sehr herzlich begrüßt. Der Direktor des Gymnasiums hob in seiner Ansprache hervor, dass die Geschichte der Deutschen aus Russland ein exemplarisches Beispiel von Migration in Europa und Integration in Deutschland ist.
Frau Kleinebreil, Russischlehrerin an der Marienschule, erläuterte, wie es gelingen kann, durch die Vermittlung von Kenntnissen Vorurteile zu entkräften. Sie betonte, dass die Geschichte der Deutschen aus Russland auch die Geschichte von Marienschülern und ihren Familien ist. Deswegen hat die Fachschaft Russisch die Ausstellung um Exponate von Eltern und Schülern ergänzt. Dazu gehören insbesondere mehrere Facharbeiten von Schülern, die auf der Suche nach ihrer Identität über die Geschichte ihrer russlanddeutschen Familie geschrieben haben und in dem Zwiespalt leben, hier nicht vollkommen als Deutsche und in Russland oder Kasachstan nicht als Einheimische angesehen zu werden.
Russischlehrerin Frau Hoffmann, selbst Russlanddeutsche aus Kasachstan, zeigte anhand einer großen Landkarte die Wege ihrer Vorfahren auf, welche an die Wolga ausgewandert waren und später unter Stalin nach Kasachstan verschleppt wurden.
Der Projektleiter Jakob Fischer, ebenfalls Spätaussiedler, schilderte in sehr persönlichen Worten das Schicksal der Deutschen aus der ehemaligen Sowjetunion und gab darüber hinaus einen kurzen Einblick in kulturelle Veranstaltungen der Deutschen im heutigen Kasachstan. Seinen Vortrag veranschaulichte er mit Bildpräsentationen und Auszügen aus Dokumentarfilmen.
Unbedingt erwähnenswert sind die wunderschönen musikalischen Beiträge auf der Eröffnungsfeier: Musiklehrer Herr Mellentin spielte einen Walzer von P. Tschaikowsky, der Deutschland oft besucht hatte. Diana Lorenz bot das Klavierstück „Arietta“ des russlanddeutschen Komponisten R. Glière dar und Luca Hausmann sang „Kalinka“ von I. Larionow.
Die Wanderausstellung bleibt bis zum 18. März an der Marienschule. Der Referent wird am 16. und 17. März Unterrichtsprojekte mit mehreren Klassen und Kursen durchführen.
Am Freitag, den 18. März ist von 13 bis 16 Uhr die Öffentlichkeit sehr herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.
Das Projekt wird von Herrn Jakob Fischer, Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e. V., geleitet und vom Bundesministerium des Innern sowie vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge gefördert.

Wanderausstellung 578x420 Wanderausstellung

(Foto links: zeigt Herrn Fischer mit Frau Hoffmann, Frau Kleinebreil und Frau
Lebenkov, die als Vertreterin des Integrationsrats zu Gast war. Foto rechts: zeigt den Referenten Herrn Fischer mit einigen Gästen der Ausstellung.)

M. Kleinebreil

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