ALEA IACTA EST – Linus Rode (8b) erreicht 2. Platz beim Bundeswettbewerb Fremdsprachen

ALEA IACTA EST – Linus Rode (8b) erreicht 2. Platz beim Bundeswettbewerb Fremdsprachen

ALEA IACTA EST
Linus Rode (8b) erreicht 2. Platz beim Bundeswettbewerb Fremdsprachen

Zu Beginn des laufenden Schuljahres hat der Lateinkurs der Klassen 8b und 8d über seine Fachlehrerin Frau Adam von dem Bundeswettbewerb Fremdsprachen erfahren. Linus Rode zögerte nicht lange mit einer Teilnahme im Fach Latein in der Kategorie Solo 8/9: „Da mir Latein eigentlich immer relativ leicht gefallen ist, fasste ich den Entschluss mitzumachen. Außerdem hatte ich von tollen Preisen gelesen!“
Die Vorbereitung hat Linus sehr ernst genommen: „Zur Übung bekam ich die Aufgaben vom letzten Jahr, und mir fiel sofort eine Sache auf: Die Aufgaben waren sehr schön gemacht, teilweise sogar richtig witzig und gar nicht nur reine Grammatik oder Vokabeln! Außerdem gibt es jedes Jahr ein Vorbereitungsthema (in diesem Jahr das Theater der Antike), zu dem man sich im Vorfeld informieren sollte. So kommen auch viele inhaltliche Aspekte in dem Wettbewerb vor, die nicht unbedingt Teil des Lateinunterrichts sind. Sehr geholfen hat mir der Projektkurs von Herrn Bleck, in dem ich mich mit Grammatikkapiteln beschäftigen konnte, die im regulären Lateinunterricht erst im Laufe des 8. und 9. Schuljahres vorkommen. Einige Themen waren nicht ganz einfach, aber die Recherche zum Theater in der Antike hat mir Spaß gemacht.“
Mit einem Gewinn hat dabei zunächst niemand gerechnet, denn Linus musste dieselben Aufgaben bewältigen wie Schüler anderer 8. und 9. Klassen, die teilweise Latein ab der Klasse 5 gelernt haben. Er wollte sich daher dieses Schuljahr eigentlich nur mit der Art der Fragestellung vertraut machen, damit er im nächsten Schuljahr mit größeren Siegchancen teilnehmen könnte.
Verlangt wurde von allen Teilnehmern zunächst, dass sie einen lateinischen Text mit korrekter Aussprache und passender Betonung vorlesen. „Mit einigem Üben fiel mir dieser relativ leicht, auch wenn ich mich die ganze Zeit gefragt habe, wie gut andere dabei wohl waren“, erinnert sich Linus. Am 21.01.2015 warteten bei der Klausur weitere Aufgaben auf ihn: „Am Prüfungstag war ich schon von morgens an ziemlich nervös. Meine bis dahin längste Prüfung war in mehrere Abschnitte unterteilt. Für den ersten Teil, die Übersetzung eines Textes über Odysseus und Nausikaa, hatte ich 60 Minuten Zeit. Zum Glück kannte ich die Geschichte, weil ich mich vorher auch etwas mit Mythologie beschäftigt hatte. Ich kam zwar nur knapp mit der Zeit hin, hatte aber ein relativ gutes Gefühl am Ende.“ Anschließend mussten alle Teilnehmer nicht nur eine Grabinschrift verstehen und Fragen zum antiken Theater und zur Götterwelt beantworten, sondern auch ausgefallenere Übungen bewältigen: Das Hörverständnis wurde wie in einer modernen Fremdsprachen geprüft, Linus musste die Kenntnis wichtiger Stilmittel nachweisen, moderne romanische Fremdsprachen mit Hilfe seiner Lateinkenntnisse verstehen, in einem schwierigen Lückentext fehlende Endungen ergänzen und damit aktive Sprachkenntnisse nachweisen, lateinische Beschriftungen einem Bild zuordnen und Sprechblasen eines lateinischen Comics ausfüllen. Die Übung zum Hörverstehen hat Linus als besonders schwierig empfunden, was seine Lehrerin nicht überrascht, schließlich wird diese Kompetenz im Lateinunterricht nicht intensiv trainiert.
Nach der Klausur war Linus äußerst gespannt auf das Ergebnis. Mitte April hat er zur freudigen Überraschung aller erfahren, dass er einen 2. Platz erreicht hat, bei 322 Teilnehmern eine herausragende Leistung! Daher wurde er zur Preisverleihung nach Voerde eingeladen: „Ich fuhr in Begleitung meiner Fachlehrerin Frau Adam und meiner Eltern nach Voerde bei Duisburg. Dort fand die Preisverleihung für die alten Sprachen (Latein und Alt-Griechisch) in den Stufen 8/9 des NRW-Wettbewerbs statt. In der Aula des Gymnasiums Voerde waren viele wichtige Personen anwesend (u.a. von der Bezirksregierung). Ich erhielt zwei Urkunden, einmal die Teilnehmerurkunde und die Siegerurkunde für meinen 2. Platz, eine römische Münze sowie 50 Euro.“ Die Veranstaltung war wegen der beeindruckenden Präsentationen aus den Kreativwettbewerben äußerst unterhaltsam, auch für Linus: „Viele Ideen wie eine lateinische Kopie der Tagesschau inklusive Interview einer Freundin Cäsars und Wettervorhersage oder Cicero als Gangster-Rapper mit dem Lied “CATILINA ASINUS EST” (dt.: Catilina ist ein Esel) überzeugten. Verdient gewonnen hat die Gruppe mit dem Film TEMPUS FUGIT – AMOR MANET (frei übersetzt: Die Zeit vergeht – die Liebe bleibt), die viel Kreativität und Professionalität bewiesen hat. Sie darf nun NRW in der nächsten Runde des Wettbewerbs vertreten und außerdem vier Tage in London verbringen! Die erstplatzierten Einzelteilnehmer kamen ebenfalls eine Runde weiter, nehmen daher im Herbst am Sprachenturnier in Hamburg teil und erhielten einen Geldpreis von 100 Euro.“
Die Botschaften der Veranstalter waren eindeutig: Latein macht Spaß und Latein lebt! Die erfolgreichen Schüler(innen) teilen diese Auffassung: „Während der feierlichen Veranstaltung wurden alle Teilnehmer immer wieder aufgefordert, weiterhin an Latein Freude zu haben. Vor allem durch die Filme der Gruppen wurde klar, dass man zu Unrecht von der toten Sprache mit trockener Grammatik spricht. Man merkte, dass alle Teilnehmer Spaß hatten und dass man mit Latein viel machen kann“, so äußert sich Linus.
Bereits bei der Gewinnbenachrichtigung wurde dem Marienschüler nahegelegt, sich im nächsten Jahr wieder zu beteiligen. Inzwischen ist seine Entscheidung gefallen: „Natürlich habe ich vor, nächstes Schuljahr wieder mitzumachen. Vielleicht kann ich mein Ergebnis sogar noch verbessern… PER ASPERA AD ASTRA!“

Urkundenübergabe Urkunde und Preisgeld

(Frau Adam)

Schreibe einen Kommentar