Abschied einer „Institution“ – Frau Seidel nach 25 Jahren im Ruhestand

Abschied einer „Institution“ – Frau Seidel nach 25 Jahren im Ruhestand

IMG_8301An der Marienschule kennt sie wirklich jeder: Agnes Seidel. Ein Vierteljahrhundert lang hat sie schließlich das Marienschulleben mitgeprägt. Zunächst gemeinsam mit ihrem Mann als Hausmeisterehepaar unseres Gymnasiums, später dann als Hausmeisterin der Abendschule.

Die Idee, das Ehepaar Seidel als Hausmeister zu verpflichten, hatte der damalige Schulleiter Carl Schlesinger: „Ich kannte die Seidels vom Handball und hatte Frau Seidel als unwahrscheinlich engagierte Frau kennengelernt, die toll mit den jungen Mädchen der Jugendabteilung umgegangen ist!“, erzählt er bei Seidels feierlicher Verabschiedung in der Mensa. „Als dann der alte Hausmeister pensioniert wurde, habe ich die beiden gefragt, ob sie die Aufgabe nicht übernehmen würden.“ Lange habe Frau Seidel überlegt, da sie auch mit ihrer derzeitigen Stelle im Krankenhaus sehr zufrieden war, aber schließlich konnte Schlesinger sie überzeugen. Und es zog erneut eine Familie in die Hausmeisterwohnung direkt neben der Schule ein.

IMG_8303Das Paar hatte fortan also einen sehr kurzen Arbeitsweg. „Das muss auch sein, denn eigentlich ist es ein Job ohne Feierabend“, sagt Agnes Seidel heute. „Man muss einfach Spaß daran haben, sonst kann man das nicht machen.“ Und den Spaß an der Arbeit merkte man den Seidels schnell an: „Frau Seidel war immer zupackend, engagiert und sehr gut im Umgang mit den Schülerinnen und Schülern, sie konnte ihnen auch gut mal sagen, was sich gehört!“, lobt Schlesinger. „Letztlich hat sich diese Entscheidung wirklich als Glücksfall erwiesen!“

Der Meinung ist auch Jürgen Antwerpen, der als Schlesingers Nachfolger auf dem Direktorenposten auch eng mit der Hausmeisterin zusammenarbeitete.„Frau Seidel ist an der Marienschule wirklich eine Institution“, sagt er. „Eine Frau, die mit unserer Schule verwachsen ist und mit großer Leidenschaft hier für Ordnung und Sauberkeit gesorgt hat!“ Doch nicht nur das: Für viele Schülergenerationen war sie mehr als eine Hausmeisterin: „Sie hat ein riesengroßes Herz für die Kinder, viele Schülergenerationen sind bei ihr im „Aquarium“ auch ihre Sorgen losgeworden“, so Antwerpen.

Das änderte sich nicht, als Agnes Seidel vor zehn Jahren auf die freie Hausmeisterstelle an der Abendschule wechselte. „Mit den großen Schülern war es ein ganz anderes Arbeiten, aber auch sie haben schnell Vertrauen gefasst“, erinnert sie sich. Dementsprechend zwiespältig sind ihre Gefühle auch heute: „Ich gehe mit dem sprichwörtlichen lachenden und weinenden Auge“, sagt sie und freut sich, dass sie auch weiterhin ehemalige Schützlinge in der Stadt treffen wird: „Viele Schüler kenne ich ja auch noch mit Namen, es gibt einfach einige, die vergisst man nicht!“, sagt sie lächelnd.

Und dann wird Agnes Seidel ja auch in Zukunft noch oft in der Schule vorbeischauen, wenn sie ihr Organisationstalent bei der Betreuung von Veranstaltungen wie dem Südstadtkarneval zur Verfügung stellt. Für sie steht fest: „Ich werde der Marienschule immer sehr verbunden bleiben!“

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