Was für ein genialer Austausch! – Unser Aufenthalt in Cieszyn (Polen) im März 2025

Zum zweiten Mal machte sich eine Gruppe Oberstufenschülerinnen und -schüler auf den Weg nach Polen, um an einem projektorientierten Austausch mit dem Liceum im. Antoniego Osuchowskiego teilzunehmen. Kurzfristig konnte unsere Reise sogar um einen Tag verlängert werden, denn wegen des Streiks an deutschen Flughäfen starteten wir nicht wie vorgesehen am 10., sondern bereits am 9. März, was dank des außerordentlichen Organisationstalents der polnischen Lehrer, pani Aldona und pan Wojtek, kein Problem war. Unser Programm „Industrialisierung in Polen“ wurde einfach um einen Tag erweitert, an dem wir auf zwei Spaziergängen das historische Teschen mit dem alten jüdischen Friedhof besichtigten.
Mehrere Vormittage verbrachten wir an der polnischen Schule, die in einem sehr schönen, altehrwürdigen Gebäude im Stadtzentrum untergebracht ist. Wir bekamen einen Einblick in den Unterricht in verschiedenen Fächern und lernten ein wenig Polnisch. Da es an den ersten Tagen frühlingshaft warm war, organisierten einige Schülerinnen und Schüler einen gemütlichen Abend am Lagerfeuer im Garten von pani Aldona.
Ein besonders ernsthafter, aber auch eindrücklicher Tag war der Donnerstag, wo wir uns schon sehr früh trafen, um mit dem Bus nach Auschwitz zu fahren und dort sowohl das Stammlager als auch das Vernichtungslager in Auschwitz-Birkenau zu besuchen. Es war entsetzlich, die vielen Schuhe und Haare der Opfer zu sehen und so besser zu verstehen, wie viele Menschen dort starben. Mittags gab es ein gutes Essen in Cieszyn, danach fuhren wir zu einem Außenlager von Auschwitz, dem Gedenkort an der ehemaligen Zementfabrik in Goleszów, wo Häftlinge schwerste Zwangsarbeit leisten mussten. Dort sahen wir uns einen Dokumentarfilm mit Zeitzeugen-Interviews an, der nicht nur von den unmenschlichen Bedingungen in Goleszów, sondern auch von den furchtbaren Todesmärschen handelte. Nur wenige Häftlinge konnten überleben, auch dank einer mutigen Frau, die sie heimlich mit Kartoffeln versorgte.
Weitere Ausflüge führten uns nach Kattowice, wo wir einen Eindruck vom Leben der Arbeiter in den Kohleminen bekamen, und nach Zabrze, wo wir das ehemalige Bergwerk Guido und die tiefste Gaststätte Europas erkundeten.
Cool und entspannt war der Familientag, den einige in der nahe gelegenen Stadt Bielsko-Biała beim Lasertag verbrachten.
Es war eine tolle und aufregende Woche; die unendliche Gastfreundschaft der Familien und die Herzlichkeit, die wir überall erfahren haben, haben uns berührt, und wir sind dankbar für diese wunderbare Erfahrung.
(Marion Kleinebreil)