Sprachentag Russisch „WIR – за МИР!» – ein Zeichen für Frieden
Unter dem Motto „WIR – за МИР!“ stand der landesweite Sprachentag, den der Russischlehrerverband NRW e.V. gemeinsam mit der Marienschule am 08.11.2022 durchführte.
Ursprünglich sollte es nach zwei Jahren Corona-Zwangspause wieder eine Russisch-Olympiade geben, die die Marienschule ausrichten wollte, doch angesichts des furchtbaren Überfalls Russlands auf die Ukraine war es den Russischlehrerinnen und -lehrern in NRW ein Anliegen, eine Veranstaltung zu organisieren, die einen Kontrapunkt setzt zu Krieg und Gewalt und bei der die Schülerinnen und Schüler in kreativer Form erleben können, dass die russische Sprache Möglichkeiten einer friedlichen und kooperativen Verständigung über Grenzen hinweg bietet.
Die Resonanz war überwältigend: Rund 300 Schülerinnen und Schüler aus ganz NRW reisten mit etwa 40 Lehrerinnen und Lehrern nach Euskirchen, darunter auch etwa 70 ukrainische Jugendliche, die wegen des russischen Angriffskriegs mit ihren Familien aus ihrer Heimat flüchten mussten.
Im Mittelpunkt des Tages standen Mascha und der Bär aus der gleichlautenden TV-Serie. Zwei als Mascha und Bär verkleidete Marienschüler begrüßten die Gäste freundlich mit Brot und Salz, anschließend konnten sich die Schülerinnen und Schüler an einem leckeren Frühstücksbüfett, das Teilnehmer der Pink-Point-AG zusammengestellt hatten, stärken.
Die Schule war mit handgemalten Plakaten von Friedenstauben geschmückt, die Schülerinnen und Schüler der Orientierungsstufe nach dem Original einer ukrainischen Künstlerin gestaltet hatten.
Unser Schulleiter Herr Mombaur hieß die Gäste in der Aula herzlich willkommen und betonte, dass mit dem Sprachentag ein starkes, aktives Zeichen der Völkerverständigung und des Friedens gesendet werden soll. Der Geschäftsführer der Stiftung Deutsch-russischer Jugendaustausch Herr Stemmer-Zorn wies in seinem Video-Gruß darauf hin, dass „auf beiden Seiten der Front Russisch gesprochen wird“. Klaus Sewing, Vorsitzender des Russischlehrerverbandes NRW, erinnerte daran, dass das Russische die Sprache zahlloser Menschen sei, die zum russischen Staat in größtmöglicher Distanz stehen.
Auf der Eröffnungsfeier sorgten mehrere ukrainische Schülerinnen und Schüler, die derzeit an der Marienschule lernen, sowie eine Schülerin des Russischkurses Q1 der Marienschule für ein hochklassiges, stimmungsvolles und beeindruckendes musikalisches Rahmenprogramm.
In kleineren Gruppen hatten die Teilnehmer dann Zeit, gemeinsam Filmsequenzen in russischer Sprache zu Maschas Leben zu erstellen, wobei die vorgegebenen Themen von „Maschas erster Schultag“ über „Maschas erstes Date“ bis hin zu „Maschas Abiball“ reichten. Da jede Gruppe ein Mascha- und ein Bärenkostüm bekam, wimmelte es rund um die Marienschule von Maschas und Bären, die tanzten, lachten oder im Gespräch vertieft waren. Zwischendurch gab es die Gelegenheit, sich bei leckerem Essen in der Mensa zu stärken – besonders gut kam der ukrainische Borschtsch an.
Während alle Teilnehmer in der Aula zusammenkamen, um ein russisch-ukrainisch-englisches Friedenslied einzustudieren und aufzunehmen, das den Traum von einer Welt ohne Krieg ausdrückt, schnitten zwei Lehrerinnen mit tatkräftiger Unterstützung des Technik-Teams der Marienschule die einzelnen Filmepisoden zusammen, sodass alle am Ende des Tages gemeinsam und mit viel Freude ihren Mascha-Film anschauen konnten.
Eine Dokumentation des Sprachentags sowie mehrere Filmsequenzen findet man auf dieser Webseite: www.russischlehrer-nrw.de.
(Marion Kleinebreil)