Ausflug zum Chempark nach Leverkusen

Ausflug zum Chempark nach Leverkusen

 Alle Schüler der Klasse 9c schlugen vor Schreck die Hände über dem Kopf zusammen, als der Deckel des Zylinders aus transparentem Kunststoff mit einem Knall hoch in die Luft flog…

Gegen 8.45 Uhr hatte sich die Klasse in Begleitung von Herrn Jaskulski und Frau Namislo auf den Weg zum Euskirchener Bahnhof gemacht. Von da aus fuhr sie über Köln weiter in Richtung Leverkusen. Um 10.30 Uhr erreichten alle den Chempark in der Nähe der Bayer-Werke.

Die Gastgeber des Schülerlabors, eine Klasse von Chemikern im zweiten Lehrjahr, hatten ein ca. dreistündiges Programm rund um chemische Grundlagen vorbereitet. Die Themen, die zum Teil schon vorher im Unterricht behandelt worden waren, sollten in Form von Gruppenarbeit an fünf Stationen vertieft werden.

Elektrizität war das Überthema, das in folgende fünf Unterthemen aufgeteilt wurde: Reibung, Elektrolyse, Magnetismus, Druck und die Galvanische Zelle. An jeder Station hielten die Auszubildenden zunächst eine kurze Einleitung, anschließend folgte ein praktischer Teil, in dem die Schüler ihr Können anhand von verschiedenen Experimenten zeigen konnten. Am Ende jeder Station bekam jeder Schüler ein Handout, auf dem teilweise Fragen beantwortet werden mussten.

Jene Station, die sich mit Druck beschäftigte, hatte ein besonderes Experiment zu bieten. Eine große Plastikscheibe diente als Schutzwand, sie stand zwischen dem Zylinder und den Schülern. In dem hohen Zylinder steckte das Innere eines Feuerzeuges, darin wiederum ein kleiner Kristall. Ein kleiner schwarzer Knopf, der beim Feuerzeug zum Entzünden der Flamme gedrückt wird, verursachte bei dem Experiment nur ein leises Klicken.

Es wurde Ethanol in das Glas geschüttet und die Schüler sollten ihre Hypothesen aufstellen, was passieren würde, wenn der Knopf noch mal gedrückt wird, nachdem das Ethanol beigefügt wurde. Die meisten vermuteten das Erscheinen einer Flamme – diese zeigte sich allerdings anders als erwartet. Stattdessen flog der Deckel, der zuvor auf den Zylinder gelegt worden war, um ihn abzudecken, in die Höhe. Ein lauter Knall ertönte und der ganze Raum schrak auf. Es handelte sich um den ,,Piezoeffekt“:

Der Knopf, den man drückt, löst beim Kristall einen Druck aus und verformt ihn leicht. Dadurch werden die sonst sehr akkurat angeordneten Elektronen des Kristalls etwas durcheinandergebracht, was (ähnlich wie beim Magneten) für Spannungen sorgt. Es sind diese Spannungen, die sich in elektrischen Strom umwandeln und als Funke in die Säule mit Ethanol springen. Die Ethanol-Dämpfe werden entzündet, sie verbrennen explosionsartig und lassen einen Druck entstehen, der den Deckel hochfliegen lässt.

Gegen 13.30 Uhr machte sich die Klasse nach einem interessanten und informativen Tag auf den Heimweg nach Euskirchen.

Alle Schüler waren begeistert und vor allem beruhigt, weil Themen auf Deutsch wiederholt worden waren, nachdem sie im Unterricht des bilingualen Zweiges bis dahin nur auf Englisch behandelt wurden.

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Franziska Bühl

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