Ehemalige Marienschülerin schreibt Science-Fiction-Romane

Ehemalige Marienschülerin schreibt Science-Fiction-Romane

Die Gefahren der künstlichen Intelligenz – ehemalige Marienschülerin schreibt Science-Fiction-Romane

Schreiben ist für mich eine persönliche Ausdrucksform und bietet die Möglichkeit kreativ zu sein. Besonders in Stressphasen ist dies ein besonderer Ausgleich!“ Lisa Häßy, 19 Jahre jung und ehemalige Schülerin der Marienschule, hat bereits drei Romane veröffentlicht. „In der 6. Klasse habe ich den ersten Versuch unternommen, ‚Bücher’ zu schreiben, aber es waren einfach nur sehr lange Geschichten, ganz ohne vorherige Planung. Irgendwann kam der Wunsch einmal ein richtiges Buch zu schreiben“. In der Oberstufe hat die Abiturientin dann diesen Wunsch in die Praxis umgesetzt und ihre ersten Romane More than winning und More than alive verfasst, die sie schließlich selbst verlegt hat. Die Trilogie More than winning ist eine Fantasygeschichte, bei der die Protagonistin in ein Auswahlverfahren für die Leibgarde der Schutzheiligen der Gesellschaft gerät. Schnell merkt sie, dass hier schwarze Magie am Werk ist.

Mit der Gefahr der künstlichen Intelligenz beschäftigt sich die Science-Fiction-Trilogie Rebellion der Syntheten:Vega. Diese Dystopie handelt von hochentwickelten Robotern („Syntheten“), die gegen ihre Erbauer rebellieren. Sie rotten die Menschheit mithilfe eines neu konstruierten Virus fast aus. Die Protagonistin Eden und ihr Begleiter Cassius gehören zu den letzten Überlebenden der Menschheit.

Der technische Fortschritt macht immer größere Sprünge. Man weiß einfach noch nicht, was mal möglich sein kann und was nicht. Vielleicht ist es gar nicht so abwegig, irgendwann einen autonomen, menschenähnlichen Roboter zu erschaffen“, so Lisa zu den Motiven für ihren Science-Fiction-Roman. „Ich bin der Meinung, dass nicht alles, was theoretisch technisch möglich ist, auch möglich gemacht werden muss. Müssen z.B.im weitesten Sinne eigenständig handelnde Roboter Arbeitskräfte ersetzen? Gefährlich wird es, wenn sich technischer Fortschritt der Kontrolle entzieht, beispielsweise bei einem Super-GAU. Dazu fällt mir ein Zitat des Mangas zu Gudrun Pausewangs Roman ‚Die Wolke‘ ein: ‚Versagen gehört zu unserer Welt. Es gibt keine absolute Sicherheit. Jede Technik hat Schwachstellen. Versagen ist menschlich. Mit Versagen nicht zu rechnen, ist verantwortungslos und unmenschlich‘“.

Diese Problematik hat die Jungautorin, die im Moment ihren Bundesfreiwilligendienst im Lernzentrum und in der Schülerbücherei der Marienschule absolviert, aufgegriffen und mit eigenen Ideen gefüllt. Die Idee, einen Science-Fiction-Roman zu schreiben, ist im Englisch-Unterricht in der Q2 entstanden, als das Thema Dystopie auf dem Lehrplan stand. „Eine Englisch-Hausaufgabe bildet den Anfang des Romans Rebellion der Syntheten“.

Danach hat sie einen groben Plot für den Roman entworfen und festgelegt, wie die Handlung ausgehen soll. Vieles, insbesondere Details, hat sie sich erst beim Schreiben überlegt. „Manchmal hatte ich auch in Alltagssituation, beispielsweise beim Einkaufen, spontane Einfälle, die ich direkt in den Roman eingearbeitet habe. Andererseits habe ich während des Schreibprozesses auch einige Modifikationen der gesamten Handlung vorgenommen. So habe ich bei Rebellion der Syntheten den gesamten zweiten Teil nach einem dieser Spontan-Einfälle noch einmal umgeschrieben“, verrät Lisa.

Lisas Vorbild ist der Steampunk-Autor Kenneth Oppel, von dem sie sich hat inspirieren lassen.

Während des Schreibens hat sie sich besonders im Internet in Foren für Hobby-Autoren aufgehalten und dort immer kleine Schreibupdates gepostet. „Nach der Fertigstellung von Vega habe ich einen ‚Ich bin durch!‘-Post verfasst. Da in diesen Foren auch teilweise Verleger und Literaturagenten auf der Suche nach neuen Projekten für ihren Verlag sind, hat sich am nächsten Tag ein Verleger vom Eisermann-Verlag bei mir gemeldet.“

Am liebsten schreibt Lisa nachmittags bis in den frühen Abend. „Viele Autoren schwören auf Nachtschichten. Das ist bei mir aber nur am Wochenende möglich“, erklärt die 19-Jährige. „Einmal hatte ich eine Schreibblockade, da habe ich für eine ganze Zeit einfach eine Pause eingelegt. Doch irgendwann war der Drang zu schreiben wieder da“.

Im Moment arbeitet die 19-Jährige an der Fortsetzung des Romans Rebellion der Syntheten.

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Judith Gausling

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